O du trautes liebliches haus
Wo ich einst als glückliches kind
Sah in die lachende landschaft hinaus.
O du lieblich rieselnder bach
Der in schlummer du mich gewiegt
Der umgrenzte das freundliche dach!
O du hoher luftiger wald
Wo ich hüpfte arglos und froh
Ernst und sinnend liess ich dich bald!
O du trauter lieblicher ort
Wo ich war zum leztenmal kind –
Festlich klingt dein name mir fort!
Wenn die blätter gelblich werden
Und der kühle wind sie bricht
Schwach und schwächer stets auf erden
Nieder strahlt der sonne licht:
Hören auch die herzen wieder
Auf des wechsels ewigen ruf
Blumen blätter sinken nieder
Die der lenz in ihnen schuf.
Was zu hoffnung und zu wonne
Weckte sommer-sonnenstrahl
Schwindet vor der wintersonne
Und wir trauern kalt und kahl.
Wenn die augen vergebens verlangen
Nach der erde blumengewand
O wie bist in dem winter dem langen
Du so traurig o mütterlich land! –
Doch sind nicht schön wir berge und wälder
Von dem fuss bis zum gipfel beschneit
Und wir auen und wiesen und felder
In dem weissen und glänzenden kleid:
Wenn die finsteren wolken zerronnen
Die den horizont schwarzgrau bemalt
Und auf einmal im glanze der sonnen
Unsre schneehülle wird überstrahlt
Oder auch wenn der sterne geflimmer
Und das mondlicht über uns lacht
Über dem blendenden silbernen schimmer
Breitet in zaubrischer schönheit die nacht? –
Ja das herz und das sehnende auge
Bliebe von euch auch im winter entzückt
Würde nicht von einem eisigen hauche
Jede empfindung eilig erstickt.
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen