Kurfürst Joachim
Zur Jagd ritt Kurfürst Joachim,
Der sprach sein treues Weib zu ihm:
„Ich bitt' dich, lieber Gatte mein,
Stell' heut'das Jagdvergnügen ein.
Es hat ein Traum verkündet mir,
Es brächte heut' Verderben dir.“
Nicht hört' der Fürst des Weibes Wort,
Er blies ins Horn und sprengte fort.
Und als begonnen er die Birsch
Sprang übern Weg ein schwarzer Hirsch.
Joachim nach! doch als er nah
Ihm an den Leib, was schaut er da!
Statt des Geweihes trägt, oh weh!
Sein Haupt ein Venerabile.
Der Fürst ersah's und wandte um
Und ritt nach Hause trüb' und stumm.
Doch eh' er noch sein Schloss erreicht,
War Kurfürst Joachim erbleicht.
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