Ja, du bist mir fremd geworden,
Seit dem bitt' ren Augenblick,
Der-ein Strahl aus Wetternächten
Niederschlug erträumtes Glück!
Ja, du bist mir fremd geworden,
Und doch-seltsam mir bekannt,
Wie dem Fremdling nach der Reise
Das entwohnte Vaterland.
Wandl' ich friedlich dir vorüber,
Ist mir's, wie's dem Wand'rer ist,
Der mit reinem Christensinne
Einen-Heidentempel grüßt:
Ehrfurcht, Rührung, Andacht heischend,
Schließ der würd'ge Bau ihn ein,
D'rin sich unzerstörter Säulen
An zerstörte Bogen reih'n.
In der wohl erhalt'nen Halle
Prangt, wie eh' dem, der Altar,
Der-dies spricht er selbst verlassen-
Einem Gott einst heilig war.
Flammet auch das Opfer nimmer,
Starrt entgöttert auch der Stein,
Schauern dennoch Andachtsschauer
Dir in's tiefste Herz hinein.
Ach!-und sinnig musst du träumen:
„Einst, in früher Zauberzeit,
War die nun erstarrte Stätte
Dem lebend'gen Gott geweiht!“
Strahlt dir auch die Mittagssonne
Heit'rer aus des Lebens Höh'n:
Erster Andacht Morgengrauen,
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