Es klang schon manches Lied aus Dichtermunde,
Von tiefsten Fühlen treu uns zu berichten:
Doch schöner, traun, sind, die wir nimmer dichten,
Die Lieder, die uns ruhn in Herzensgrunde:
Die flücht'gen Stimmen, die in goldner Stunde
Vernommen kaum, im Nu sich selbst vernichten,
Geheimsten Weh's und höchster Lust Geschichten,
Davon gab nie ein Dichterwort noch Kunde.
Dem See gleich, der ein unergründlich Leben
Zu tiefst umschließt, doch oben leis nur zittert,
Hegt unsre Brust ein endlos Glühen und Streben;
Und was im Wirbel des Gestaltungsdranges
Der Forum sich fügt, in Worten sich zersplittert,
Nur schwacher Nachhall ist's des innern Klanges.

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Gedichtsammlungen von I-Z

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