Ich seh's wie Gecken stets die Welt betrügen,
Wie mancher Narr sich spreizt mit leeren Hirne,
Wie frech im Schwarm sich brüstet manche Dirne,
Wie Bosheit umgeht mit der Unschuld Zügen.
Und ich der sich zu höchsten Geistesflügen
Gotttrunken anschickt, der zur Alpenfirne
Der Wahrheit aufstrebt und mit stolzer Stirne
Hinschreiten dürfte durch des Pöbels Lügen.
Ich muss, um nur mein bestes Selbst zu retten,
Um still den Stimmen meiner Brust zu lauschen
Und frei zu schütteln meiner Seele Schwingen,
Oft scheu entfliehend der Gesellschaft Schlingen,
Vereinsamt wandeln durch der Wälder Rauschen
Und mich am Rand verlass'ner Ströme betten.

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Gedichtsammlungen von I-Z

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