Das ich so gut, wie du, nicht bin,
Das macht mir oft gar trüben Sinn,
Ich fühl' mich oft-nicht fromm und rein,
Nicht werth, der Erde mich zu freu'n,
Nicht werth, an treuer Freundesbrust
Zu schwelgen an der Lebenslust,
Zu stürzen mich ins Weltgewühl'
Zu Lebensernst' und Lebensspiel,-
Nicht wehrt, das sie im Himmelsflug'
Begeist' rung mich nach oben trug-
Ach, das ich je mit süßem Grau'n
Dir durft' Ins fromme Auge schau'n!
Doch wieder dringt es mit Gewinn,
Das ich so gut, wie du, nicht bin:
Verlier' ich dich, du Engelsbild,
Im weiten öden Weltgefild',
So zürn' ich nicht und groll' ich nicht,
Und denk-ob auch das Herz mir bricht:
„Was sollte wohl die Sonne mein,
Die hohe Himmelsgöttin, sein?
Bin froh, das ihre Strahlenpracht
Auch mich hat freundlich angelacht,
Wie ihres Gleichen, mild und süß,
Das ich geträumt vom Paradies!“-
Dann ruf' ich ihr durch Thränen zu:
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen