Sonette und Gedichte von Albert Moeser

Sonette

Das ist des Frühlings Gruß, der wunderholde

Der Liebe Wert schätzt nur, wer viel gelitten

Die Freude flieht mich und mein Herz ist wund

Die Zeit zu füllen war uns Menschenkindern 

Nicht lieb ich dich, weil hold du bist zu schauen

Ich seh's, wie sich dein Aug'in Glut entfacht

Des Geist's hab ich mich gierig voll gesogen

Wohl liebt'ich sie, doch glaub': nun ist's verwunden

Ich ging am Strom verdüstert und allein
Dem Himmel stürmten einst-so geht die Sage

O hör'! als mählig sterbend sieh dich an

Wohl geh' ich streng mit Menschen ins Gericht

Das Dampfross keucht, durch graue Wolkenmassen

Ihr wähnt: der Dichter sei beglückt wie keiner

Ich träumte einst von glühendem Umfangen

Ich trank mit Lust vom Kelche der Hellenen

Es klang schon manches Lied aus Dichtermunde

Armor und Psyche

Vom Schlaf erwachen meiner Brust Dämonen

Sie nennen's Weltschmerz, rühmen: überwunden

Ich seh's wie Gecken stets die Welt betrügen

Vom Geist der Zeiten hört' ich oft Berichte

Du bist-ich weiß-aus hehrem Stamm entsprossen

Oftmals durch röm'scher Gassen bunte Zahl

Verwittert steht und kahl und morsch und grau
Wohl folgt ich tiefgeheimsten Zug von innen

Wohl schweif ich gern im schattig-grünen Hain

Ich fühle mich im Tiefsten dir verbunden

Ich kann jedwedes Ungemach ertragen

Ich weiß es nicht, welch holdes Weib mit Lust

Gedichte