8. Wohl liebt'ich sie, doch glaub': nun ist's verwunden
"Wohl liebt'ich sie, doch glaub': nun ist's verwunden“,
So sprachst du, als euch schlimmer Zwist entzweite,
Doch sahst du trüb'-Ob Kaltsinn ganz dich?
Mich dünkt, es krankt dein Herz an argen Wunden.
Du hast du tief der Liebe Macht empfunden,
Drum zweifl‘ ich, dass dein Herz sich ganz befreite,
Ich weiß: Was liebt, um Nichts verfällt's dem Streite,
Der Bund zerreißt, das Herz kann nicht gesunden.
Es trotzt und schweigt, doch hört's nicht auf zu pochen,
Bald weicht der Groll, der Sinn wird weich und milde,
Und Sehnsucht schweißt aufs Neu zum teuren Bilde:
Doch ach, der Trennung Wort es ist gesprochen,
Zur Liebe gibt's, zur alten, keine Brücke,
Und brechend springt das Herz in tausend Stücke.

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