27. Wohl schweif ich gern im schattig-grünen Hain
Wohl schweif ich gern im schattig-grünen Hain,
Doch nur, wenn du auch wandelst durchs Gezweig:
Mein Aug' misst gern der Himmelsbahn Bereich,
Doch nur, sucht ein Blick auch der Sterne Reih'n.
Ich träume gern im Abenddämmerschein,
Doch nur, teilst du, was ich empfinde, gleich:
Und in des Geist's und hehrer Schönheit Reich
Freut mich allein, was mir mit dir gemein.
Wo du mir fehlst, fehlt Alles meinem Sinn,
Mit dir erst lieb' ich, was ich liebe, ganz,
Ohn dich jetzt kalt mich, was mir sonst gefällt:
Mit dir vereint nur bin ich, was ich bin,
Gewöhnlichstes auch strahlt in höherm Glanz,
Ohn' dich bin ich mir nichts und nichts die Welt.

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