Am Pfingsten
Am Pfingsten, wann der Holder blüht,
Will's Wandern uns gefallen,
Wenn frisch und rot das Röslein glüht,
Und tausend Lieder schallen.
Du Stadt mit deinen Mauern grau,
Ade, wir ziehn ins Weite,
Hoch über uns der Himmel blau,
Der Frühwind giebt's Geleite.
Kein Buch, als nur die grüne Flur,
Draus wird in tausend Weisen
Die Wunder lesen der Natur,
In Liedern sie zu preisen.
Kein Hörsaal, als der grüne Wald,
Der blüht und jubiliret,
Im Rauschen und Duften tausendfalt
Weltweisheit uns dociret.
Kein Karzer,-daß sich Gott erbarm'!-
Als hangend, mit Verlangen
Von einem runden Mädchenarm
Recht enge sein gefangen.
Um Pfingsten, wann der Holder blüht,
Will's Wandern uns gefallen,
Wenn frisch und rot das Röslein glüht
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