Magmatische Gesteine entstehen aus
einer Schmelze (Magma) die aus geschmolzenen Gesteinen besteht. Ohne
Bedeutung ist ob das Magma aus dem Erdinnern kommt oder die Schmelze
aus ehemaligen vorhandenen Gesteinen stammt. Schmelzen aus ehemalig
vorhandenen Gesteinen besitzen chemisch gesehen, die gleiche
Zusammensetzung wie das Ursprungsgestein.
Basisch, siliciumarme Zusammensetzung,
besitzen Schmelzen aus dem Erdinnern. Kristallisieren diese Schmelzen
aus geschieht das in einer gesetzmäßigen Reihenfolge.
Olivin, Pyroxen, Hornblende, Biotit und
zuletzt Quarz.
Die Ausscheidungsreihenfolge der Feldspäte geschieht ebenfalls in einer kontiunierlichen Reihenfolge. Anorthit, Bytownit, Labrodorit, Andesin Oligoklas, Albit und als letztes Kalifeldspat.
Die Ausscheidungsreihenfolge der Feldspäte geschieht ebenfalls in einer kontiunierlichen Reihenfolge. Anorthit, Bytownit, Labrodorit, Andesin Oligoklas, Albit und als letztes Kalifeldspat.
Diese Reihenfolge ist nach N.L.Bowen
benannt der diese Reaktionsreihe 1928 formulierte und nach der sich
für verschiedene Magmatypen Kristillisationsreihen aufstellen
lassen.
Wenn die Kristalle in der Schmelze
absinken können sich Bereiche von unterschiedlicher chemischer
Zusammensetzung bilden die von basisch (siliciumarm) bis sauer
(siliciumreich) reichen. Dieser Prozess wird magmatische
Differentation genannt. Grundlegende Arbeiten zur magmatischen
Differentation leistete Bowen und eine Reihe anderer Petrologen. Als
Ursache der magmatischen Differentation werden u.a. genannt:
-humogenes Magma kann durch sinken der
Temperatur in zwei nicht mischbare Magmen zerfallen
-durch Gastransport sind Veränderungen
im Magma möglich
-die Schwerkraft beeinflusst die
Kristalle
-feste und flüssige Phasen trennen
sich
Die Geschwindigkeit mit der die
Kristalle in der Schmelze absinken hängt u.a. von der Kristallgröße
ab.
A.Rittmann ermittelte die
Sinkgeschwindigkeit von Olivin in einem basaltischen Restmagma wie
folgt: (Auszug A.Rittmann 1960)
Magmatische Gesteine werden in 2
Hauptgruppen gegliedert. Ergußgesteine (Vulkanite) bzw.
Tiefengesteine (Plutonite)
Ergußgesteine (Vulkanite)
Das charakterristische Aussehen der
Ergußgesteine verdankt die Gesteinsgruppe der Tatsache, das die Lava
an der Erdoberfläche relativ schnell erkaltet. Die Minerale haben
somit wenig Zeit zu größeren Kristallen zu wachsen. Daher besitzen
Vulkanite zumeist eine sehr feinkörnige Grundmasse in der sich
Einsprenglinge befinden die sich schon in der Tiefe gebildet haben
und mit der Schmelze nach oben gebracht werden. Eine derartige
Gesteinsstruktur wird als porphyrisch bezeichnet. Manchmal regeln
sich die Einsprenglinge in die Fließrichtung der Lava ein. Das
Gestein besitzt in diesem Fall ein Fließgefüge.
Von Lava spricht man erst dann wenn die
Schmelze an die Erdoberfläche tritt. Lava kann in verschiedenen
Formen auftreten. So hat Schaumlava viele rundliche Poren die durch
austretendes Gas gebildet werden.
Die durch Vulkane herausgeworfenen
Gesteinsbruchstücke nennt man vulkanische Bomben oder Lapilli.
Bimssteine sind schaumiges vulkanisches Glas das auf Wasser schwimmt.
Vulkanische Aschen sind Lockermassen die von Vulkanen ausgeworfen
werden und sich ablagern. Geologisch jüngere Rhyolithe enthalten oft
Drusen die später mit Mineralien ausgefüllt wurden.
Tiefengesteine (Plutonite)
Wenn die Gesteinsschmelze in der Tiefe
erstarrt entstehen Plutonite. Meistens sind Gesteine grobkörniger
als Vulkanite da die Schmelze nur langsam abkühlt und die Kristalle
Zeit zum wachsen haben. Deswegen kann bei Plutoniten kein
Gesteinsglas vorkommen. Es treten aber hin und wieder Plutonite mit
porphyrischen Gefüge auf.
Tiefengesteine bilden oft große
Intrusionskörper die viele Quadratkilometer Größe erreichen
können. Bei der Abkühlung von Tiefengesteinen kommt es zu
Spannungen die zu Spalten und Klüften führen können. Diese werden
oft in späteren Kristallisationsphasen hydrothermal ausgefüllt.
Tiefengesteine wirken sehr kompakt.
Hohlräume sind in der Regel nicht vorhanden. Das Gefüge enthält
große Kristalle die mit bloßem Auge erkennbar sind. Eine
Gefügerichtung ist nicht erkennbar. (sehr selten kommt eine
Fliestruktur vor.) Fossilien sind ausgeschlossen.
Vulkanite
Im Rahmen dieser Ausführungen können
nur die wichtigsten Vulkanite in kurzen Porträts behandelt werden.
Andesit
Andesit ist ein junges vulkanisches
Gestein das bei Temperaturen von etwa 950-1000 Grad austritt. Plagioklas ist mit mehr als 30%
vertreten und als weitere Hauptminerale kommen Amphibol und Pyroxen
vor. Nebenminerale sind Biotit, Magnetit, Olivin und Quarz. Im Streckeisendiagramm ist Andesit im
Feld 9 und 10 definiert.
Farbe: Grau, schwarz, bräunlich,
grünlich.
Benannt ist das Gestein nach den Anden
in Südamerika. In Europa kommt es häufig auf Island vor und ist
dort das bestimmende Gestein. Weitere Vorkommen in Europa: Finnland,
Griechenland, Italien und Ungarn. In Deutschland:Hallesche Mulde,
Flechtinger Höhenzug, Thüringen
Verwendung Schotter und Splitt, Selten
auch Naturwerkstein
Basalt
Basalt hat seinen Ursprung in
unterirdischen und unterseeischen Lavaströmen.
Das Gestein ist meistens dkl.grau bis
schwarz mitunter auch bräunlich bis rötlich. Die Grundmasse ist
sehr feinkörnig und mit dem bloßen Auge erkennbare Einsprenglinge
sind relativ selten, können aber bei einigen Basaltvarietäten
häufiger vorkommen.
Mineralbestand: 40-70% Mafite
(Pyroxene) Olivin und Plagioklas. Der Anorthitgehalt der Plagioklase
beträgt über 50%. (Labradorit, Bytownit)
Basalte sind nach ihrer chemischen
Zusammensetzung nach äußert variabel und von den zahlreichen
Varitäten können nur die bekanntesten erwähnt werden:
Olivinbasalt- deutlicher Gehalt an
Olivin, kein Orthopyroxen
Alkalibasalt- mit Olivin und deutlichen
Nephelingehalt
Basenit- enge verwandte der Basalte mit
hohen Foid-und Olivingehalt.
Tholeiibasalt- Plagioklas,
Orthopyroxene und Augit sind die Hauptmineralien.
Basalt ist ein Gestein das sowohl auf
dem Grund des Meeres als auch auf dem Festland Vorkommen bildet. Es
gehört zu den am meisten verbreitetsten Gesteinen der Erde. Die
tiefen Regionen der Ozeane sind nur von einer relativ dünnen Schicht
von Sedimenten bedeckt während der Basalt darunter mächtige Decken
bildet. Entlang der mittelozeanischen Rückens steigt ständig Lava
auf und es bildet sich durch die erkaltende Gesteinsschmelze, neuer
Ozeanboden.
Entsprechend seinem marinen
Entstehungsort bezeichnet man den Basalt als:
MORB (mid ocean ridge basalt, zwischen
Spreizungszonen zweier tektonischer Platten
CMB (continental margin basalt,
zwischen einer ozeanischer und einer kontinentaler Platte
IAB (island arc basalt, an
Subduktionszonen zwischen zwei ozeanischen Platten
OIB (ocean island basalt, an Hot-Spots
innerhalb einer Platte
Die Basalttypen unterscheiden sich in
ihrer chemischen Zusammensetzung durch verschiedene
Entstehungsprozesse.
Neben den marinen Basalten kommt Basalt
auch weit verbreitet auf dem Festland vor. Besonders tritt er an
Grabenbrüchen auf. Wenn sich die Lava auf die Erdoberfläche ergießt
kühlt sie zumeist, wie bei allen Vulkaniten, relativ schnell ab.
Kommt es jedoch zu einer verzögerten Abkühlung entstehen die
bekannten Basaltsäulen.
Bimsstein
Wenn Lava aus einem Vulkan
ausgeschleudert wird, kommt es zur Druckentlastung und Gas entweicht.
Dadurch entstehen zahlreiche Poren. Die Poren können ein Volumen von
85% erreichen. Die Bimssteinbildung wird begünstigt
wenn die Lava sehr gasreich ist und eine hohen SiO2 aufweißt.
Die Farbe des Gesteins kann hellgrau,
gelblich, manchmal rot (selten) sein. Bimsstein ist sehr leichtt und
wegen seines großen Porenvolumens schwimmfähig.
Verwendet wird das Gestein als
Schleifmittel in der Kosmetik und in der Industrie. In der
Bauindustrie verwendet man das Material zur Wärmedämmung.
Tuff
Ist ein pyroklastisches Gestein das aus
mehr als 75% vulkanischer Asche besteht. Die Korngröße ist kleiner
als 0,2cm. Sind im Gestein zwischen 25-75%
Pyroklasten enthalten spricht man von Tuffit. Tuff ist ein
verhältnismäßig weiches Gestein und läßt sich gut als
Naturwerkstein nutzen. Durch die Gaseinschlüsse besitzt das Gestein
eine dämmende Eigenschaft und findet in der Bauindustrie Verwendung. Nicht verwechseln darf man vulkanischen
und Kalktuff. Kalk-Tuffe sind chemisch-biogene Sedimente und besitzen
eine völlig andere Genese.
Dacit
Benannt wird das Gestein nach der
ehemaligen römischen Provinz Dacien. (Rumänien) Franz Hauer und
Guido Stache verwendeten den Begriff erstmalig 1863 in einer Arbeit
zur Geologie von Siebenbürgen.
Dacit besteht aus Quarz und
Na-Plagioklas. In geringen Mengen kann Biotit und/oder Hornblende
und/oder Pyroxen vorkommen. Definiert wird das Gestein im
QAPF-Diagramm Feld 4 und 5. Die Farbe ist hell-bis dkl.grau und
rötlich.
Die Grundmasse ist meist
mikrokristallin oft glasig bzw.kryptokristallin. Dacit bildet sich
durch schnelle Abkühlung von zähen Magma das bei einer Temperastur
von 800-1000Grad austritt. Gänge und Intrusionen sind möglich.
Als Akzesserorien kommen vor:
Granat
Cordierit
Olivin
Magnetit, Hämatit, Ilmenit
Zirkon, Titanit, Apatit
Dacite treten relativ häufig auf und
sind im Zusammenhang mit tektonischen und natürlich magmatischen
Ereignissen zu sehen. In ozeanischenVulkanitserien z.b.in Island. An
aktiven Kontinentalrändern z.b. Ecuador und Chile. (Anden)
In Deutschland findet man das Gestein
bei Sankt Wendel im Saarland. In Europa:
Griechenland- Nisyros und Thera
Österreich- Steirischer Vulkanbogen
Rumänien- Siebenbürgen u.v.m
Das Gestein wird als Pflastersteine und
als Bodenbeläge genutzt.
Dolerit
Ist ein Gestein das zwischen Basalt und
Gabbro steht. Es besteht in der Hauptsache aus Plagioklas, Pyroxen
und anderen Mineralien. Es tritt in subvulkanischen Intrusionen und
in Gängen bzw. in Gangschwärmen auf.
Die Farbe ist schwarz bis dunkelbraun.
Das Gestein ist im Streckeisendiagramm im Feld 10 definiert.
Gefüge Dolerit |
Dolerit Nesselgrund |
Die Hauptgemengeteile sind Olivin,
Pyroxen, Klinopyroxen als Einsprenglinge, Plagioklas, Magnetit und
Alkalifeldspat. Als Akzessorien treten auf Apatit und Ilmenit sowie
exogene Einschlüsse.
In Deutschland findet man das Gestein
in den Schiefergebirgen aus dem Devon und Karbon. Hier tritt es
zusammen mit Diabasen auf und ist recht häufig.
Am häufigsten kommt es in Afrika und
Südamerika vor was mit dem Zerbrechen von Gondwana und dem damit
verbundenen Magmaaufstieg zu erklären ist. Das größte
zusammenhängende Doleritvorkommen gibt es in Tasmanien. (40000
Quadratkilometer)
Dolerit wird heute im Straßenbau
verwendet sowie als Bodenbelag bzw. als Fassadenplatte.
Phonolith
Das Gestein ist im Streckeisendiagramm
im Feld 11 definiert. Es ist ein graues bis grünlichgraues Gestein
mit einer fein- bis grobkörniger Grundmasse und porphyrischen
Gefüge.
Der Name beruht auf der Eigenschaft das
das Gestein beim anschlagen klingt und deshalb auch Klingstein
genannt wird.
Hauptbestandteile sind Sanidin, Foide
und in geringen Anteilen Plagioklas. Von den Foidmineralien kommt am
häufigsten Nephelin vor. Es können auch Leucit, Sodalith und Haüyn
und seltenere Foidmineralien vorkommen. Als mafische Mineralien:
Ägirin, Alkaliamphibole, Olivin, Melanit und Biotit.
Nebengemengeteile können sein:
Titanit, Apatit seltener Zirkon, Magnetit und Perowskit.
Phonolith ist ein häufig vorkommendes
Ergußgestein und tritt weltweit auf. Es kommt zusammen mit Tephrit,
Karbonatit und Melilithit auf. Das phonolithische Magma wird durch
Vulkane oftmals explosionsartig an die Erdoberfläche gebracht und
bildet dort Ablagerungen. Obenflächennnah erstarrt es auch in Gängen
und Intrusionen.
In Deutschland findet man Phonolith in
der Eifel, im Kaiserstuhl und im Hegau.
Phonolith wird als Naturmauerstein oder
als Schottermaterial verwendet. Da sie leicht zu formen und zu sägen
sind werden sie gern auch für Bildhauerarbeiten eingesetzt.
Desweiteren wird es als Zuschlagsstoff
für die Zement- und Betonherstellung verwendet.
Tephrit
Tephrit besteht aus Plagioklas,
Klinopyroxenen und Feldspatvertretern (Nephelin, Leucit), Amphibolen
und untergeordnet Alkalifeldspat. Es sind rotbraune bis schwarzgraue
Gesteine von feinkristallinen bis porphyrischen Gefüge. Olivin kommt
nicht oder bis zu einen Anteil <20% vor. Tephrite sind mit den
Basalten verwandt mit denen sie zusammen auftreten können.
Einsprenglinge sind zumeist selten das Gestein ist jedoch oftmals
recht porig. In den Poren findet man häufig Zeolithminerale.
Das Gestein wurde 1816 durch einen
französischen Geologen beschrieben der Vulkangesteine untersuchte.
Tephrit wird im QAPF-Diagramm im Feld 14 definiert.
Latit
Hauptbestandteile des Gesteins sind
Plagioklas, Sanidin und Pyroxene. Es enthält außerdem Augit,
Hornblende und Biotit.
Die Grundmasse ist feinkörnig und als
Einsprenglinge können Plagioklas, Sanidin und Pyroxen vorkommen.
Latit ist verwandt mit Andesit jedoch ist der Gehalt an Kalifeldspat
und Biotit höher.
Latit wurde 1898 durch den
amerikanischen Geologen F.L.Ransome erstmalig beschrieben.
Rhyolith
Rhyolith wurde 1860 erstmalig durch
Baron Ferdinand von Richthofen wissentschaftlich beschrieben. Es ist
ein sehr quarzreiches Gestein und ähnelt in seiner chemischen
Zusammensetzung dem Granit. Die veraltete Bezeichnung lautet
Quarzporphyr.
Bestantteile
20-60% Quarz
35-80% Plagioklas
15-65% Alkalifeldspat
Im Gestein kann Biotit und Hornblende
enthalten sein. Das Gefüge ist zumeist porphyrisch mit
Einsprenglingen aus Quarz und Feldspat. Oftmals findet man ein
Fließgefüge vor.
Farbe: rot, rotgrau, grauviolett
Im QAPF-Diagramm wird Rhyolith im Feld 3 definiert.
Im QAPF-Diagramm wird Rhyolith im Feld 3 definiert.
Rhyolith |
Rhyolith Drusen |
Entstehung
Das Magma erkaltet zunächst in der
Tiefe wo sich auch schon größere Kristalle bilden. Bei einem
Vulkanausbruch wird das Magma an die Erdoberfläche verbracht und
kühlt dort schnell ab. Durch die rasche Abkühlung entsteht die
Grundmasse die aus kleinen und kleinsten Kristallen besteht. In der
Grundmasse sieht man die bis zu mehreren cm großen Einsprenglinge.
Rhyolithe sind zumeist helle Gesteine.
Fundorte: Thüringer Wald,
Nordwestsachsen, Schwarzwald u.v.a.
Verwendung: Schotter, Splitt,
Pflastersteine
Melaphyr
Im deutschen Sprachraum wird mit
Melaphyr ein feinkörniges z.T. auch porphyriches Gestein bezeichnet.
Wie Andesite und Basalte sind sie von einem dunklen Farbton.
Oft findet man Melaphyr mit kleineren
oder größeren Hohlräumen die mit Sekundärmineralien gefüllt sein
können.
In Deutschland wird der Begriff
Melaphyr meist nur noch in der Kombination Melaphyr-Mandelstein
gebraucht.
Plutonite
Granit
Granit ist ein massiges und relativ
grobkristallines Gestein das insbesondere Quarz und Feldspat enthält.
An dunklen Mineralien findet man Glimmer vor.
Granit entsteht meistens aus
aufgeschmolzenen Material der unteren Erdkruste. Durch Bewegungen der
Erdkruste können tektonische Verwerfungen entstehen und dem Magma
als Aufstiegsweg dienen. Derartige Aufstiege in die obere Kruste
werden als Intrusion bezeichnet. Es können riesige Magmakörper
entstehen die eine Ausdehnung von mehreren 100km haben können.
Solche Körper nennt man Pluton oder Batholith.
Granit erstarrt in einer Tiefe von
mehreren km. Die dunklen Minerale, die zumeist eine hohe Dichte und
den höchsten Schmelzpunkt haben bilden sich zuerst. Danach folgen
Feldspat und zuletzt Quarz. Die zuerst gebildeten Minerale wie z.b.
Hornblende sinken aufgrund ihres spezifischen Gewichts in der noch
flüssigen Restschmelze ab und sammeln sich in einem Bereich der
Magmakammer. Quarz und Feldspat werden dagegen wegen ihrer geringen
Dichte im oberen Bereich angereichert. Dieser Vorgang wird
magmatische Differentation genannt.
Das in der Tiefe entstandene Gestein
wird durch tektonische Bewegungen sowie durch die Abtragung darüber
liegender Gesteinsschichten an die Erdoberfläche verbracht.
Farbe: grau, rötlich, gelblich
Mineralbestand:
Quarz
Feldspat
mafische Minerale 20-40% zumeist Biotit
und seltener Amphibole bzw. andere mafische Minerale. Bei den
Feldspäten überwiegt Alkalifeldspat über Plagioklas.
Akzessorien: Zirkon, Apatit, Rutil,
Ilmenit u.a.
Vorkommen in Deutschland: Thüringer
Wald (z.b. Suhl, Ilmenau) Brocken, Odenwald,
Erzgebirge,Fichtelgebirge u.a.
Granite werden entsprechend ihres
Ausgangsgesteins oder des Entstehungsortes in 4 Typen gegliedert:
I-Typ- aus Magmatiten entstanden
S-Typ- aus Sedimenten entstanden
A-Typ- außerhalb von gebirgesbildenden
Prozessen, oft beim aufreißen von Kontinentalkrusten
M-Typ- entstehen an ozeanischen
Inselbögen
Klassifizierung nach mineralogischen
Besonderheiten
-Biotit-Granit
-Zweiglimmergranit
-Hornblende-Biotit-Granit
-Cordierit-Granit
-Turmalin-Granit ...
-Leukogranit(Mafitgehalt< 5%)
-Melagranit (Mafitgehalt> 20%)
Verwendung finden Granite wegen ihrer
hohen Widerstandskraft vor allem im Bauwesen wo sie als Pflaster-bzw.
Bordsteine oder z.b als Gehwegplatten Anwendung finden. Im Bahnbau
werden sie oft als Schotter genutzt. Im Innenausbau als
Wandverkleidung, Festbänke, Tischplatten usw.
Granodiorit
Das Gestein ist eng mit dem Granit
verwandt und wie dieser weit verbreitet. An den plutonischen
Gesteinen hat er einen Anteil von rund 35%.
Granodiorit ist von weißgrauer bis
grauer Farbe und ein grob-bis mittelkörniges massiges Gestein das
auch porphyrartig mit großen Feldspäten auftreten kann.
Im Unterschied zum Granit enthält das
Gestein mehr Plagioklas (Kalifeldspat) Die mafischen Minerale sind
ebenfalls in einem höheren Anteil vorhanden als beim Granit. Dadurch
erhält das Gestein eine etwas dunklere Farbe.
Mineralbestand
Quarz 19-26%
Alkalifeldspat 17-21%
Plagioklas 44-48%
Hornblende0-7%
Akzessorien und Erzminerale bis 1,5%
vor allem: Apatit, Titanit, Zirkon, lmenit, Magnetit u.a.
Granodiorit kann entsprechend des
vorliegenden Mineralgehaltes in Biotit-Granodiorit,
Hornblende-Granodiorit oder Hornblende-Boitit-Granodiorit gegliedert
werden.
Vorkommen in Deutschland
Bayrischer Wald, Fichtelgebirge, Harz,
Odenwald, Schwarzwald u.a.
Syenit
Das Gestein ist mittel-bis grobkörnig
und durch seinen Mineralbestand hellgrau oder rötlich. Das Gefüge
ist ähnlich des Granits kann aber auch feinkörnig oder riesenkörnig
sein. Er tritt meistens zusammen mit Granit bzw. Granodiorit auf.
Alkalifeldspat (Orthoklas, Mikrolin ist
das Hauptmineral während Plagioklas in etwas geringeren Umfang
enthalten ist. Mafische Minerale sind nur in geringen Mengen
vorhanden. Das Gestein wir im Streckeisendiagramm im Feld 7
definiert.
Vorkommen in Deutschland
Schwarzwald, Odenwald, Thüringer Wald
Monzonit
Das Gestein ist zumeist mittelkörnig
und sehr feldspatreich. Es gehört zur Syenit-Monzonit-Familie Es
ähnelt den Graniten und die Farbe reicht von hell-bis
dkl.grau,selten auch grünlich, bräunlich bzw.rötlich.
Der Unterschied zum Syenit ist das der
Plagioklasgehalt gegenüber den Kalifeldspäten höher ist. Die
Hauptgemengeteile reicht bei den hellen Mineralen von 55-90% wobei
die Feldspäte 80-100% betragen können. (Alkalifeldspat von 35-65%)
Plagioklas 35-65%, Quarz von 0-20% oder
Foide von 0- 10%.
Die dunklen Minerale sind mit 10-45%
beteiligt.
Nebengemengeteile: Hornblende, Biotit,
Pyroxene
Vorkommen: Ratssteinbruch im
Plauenschen Grund bei Dresden
Verwendung Dekorstein, Straßenbau
Gabbro
Gabbro ist ein schwarzgraues, manchmal
blaugrünes grobkörniges Gestein. Die dunkle Farbe wird von dunklen
Mineralien wie Pyroxene oder Olivin, aus denen es vor allem besteht,
hervorgerufen. Den helle Anteil machen
Plagioklas-Feldspäte aus, sowie Quarz oder ein Feldspatvertreter.
Weitere Minerale können sein:
Hornblende, Biotit, Magnetit und Ilmenit
Akzessorien: Pyrit, Magnetit, Apatit
u.a.
Gabbro findet man vorrangig in der
ozeanischen Erdkruste und seltener in der kontinentalen. In
Deutschland kommt er im Harz, Odenwald und im Schwarzwald vor.
Verwendung findet das Gestein als
Baumaterial sowie im Innen-und Außenbereich in der Bauindustrie. Im
Straßenbau wird es als Schotter verwendet.
Pegmatite
Pegmatite sind Varietäten eines
magmatischen Gesteins. Die Korngröße kann von 1cm bis zu über
einen Meter reichen.
Pegmatite sind meist granitischer oder
alkaligranitischer Zusammensetzung. Der Mineralbestand des Gesteins
umfaßt im wesentlichen Quarz, Feldspat, Plagioklas und
Glimmerminerale.
Wirtschaftlich bedeutend können
mafische und syenitische Pegmatite sein. Pegmatite bilden
gang-bzw.linsenförmige Gesteinskörper in denen bestimmte Minerale
auftreten. Die Gänge sind manchmal zoniert so das bestimmte Minerale
am Rand, und andere im Kern auftreten.
Das Gestein kann entsprechend des
Mineralgehaltes gegliedert werden: Turmalinpegmatit, Granatpegmatit,
Phosphatpegmatit usw.
Aus Pegmatiten werden Minerale sowie
seltene Erden gewonnen. Manchmal treten auch Steine auf die für die
Schmuckindustrie von Interesse sind. (Topas, Turmalin, Beryll)
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