Der Gedichtzyklus erschien im Jahr 1851. Schon im Jahr 1850 hatte Bodenstedt in einem Reisebericht "Tausend und ein Tag im Orient" die Mehrzahl der Gedichte veröffentlicht. Dort hatte er die Gedichte als Übersetzungen aus dem Orientalischen bezeichnet deren Verfasser angeblich in Tiflis gelebt hatte. Aber erst der vollständig veröffentlichte Gedichtzyklus den Bodenstedt auch unter seinen Namen erscheinen ließ brachte den Durchbruch bei der Leserschaft. (100 Auflagen in etwa 30 Jahren)
Die Gedichtsammlung erinnert nach Thema und Form dem "Westöstlichen-Divan" von Goethe. Das gesamte Werk beinhaltet 9 Bücher mit fast 180 Liedern. Die Gedichte sind mehr oder weniger eine stete Wiederholung von Themen. Schönheit, Seligkeit und Liebe zwischen Suleikha und Hifasa werden besungen, die Natur gepriesen und der Genuss des Weines kündet von der angeblichen lockeren und gelassenen Lebensweise des Orients.
Während Goethe im "Westöstlichen-Divan" auf Probleme seiner Zeit eingeht läßt Bodenstedt alles gesellschaftlich-politisch Unerfreuliche bewußt außen vor. Nach der gescheiterten Revolution von 1848 und den damit verbundenen Irrungen und Wirrungen, war die Sehnsucht nach Glückseligkeit und Harmonie besonders groß. Das Bürgertum hatte resigniert und die Flucht in das Private war allgemein. Mit seinen eigentlich inhaltlich eher dünnen und nichtssagenden Liedern hatte Bodenstedt den Zeitgeist getroffen.
"Hinweg mir diesen grausen Bildern
Des Todes, der Zerstörung Schrecken"
oder:
"Ein frohes Lied, ein Becher Wein
Und alle Sorgen zieht von dannen!"
Als Konsequenz solcher Verse kann der Zyklus nur als Schönfärberei bezeichnet werden und die Thematik "Wein,Weib und Gesang" ist wie fast wie immer in der deutschen Lyrik, nichtssagend und fast inhaltslos.
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