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2017-11-03

Ode- Entstehung und Verbreitung in Deutschland


Ode (griech. Gesang) In Griechenland wurden alle mit Musik vorgetragenen strophenartigen Dichtungen als Ode bezeichnet. (z.b. Chorlieder in der Tragödie) Später entstand daraus eine Gattung mit folgenden Merkmalen:

-eine eindeutige Gliederung in Strophen
-im Gegensatz zum Lied ein anspruchsvollerer Stil und strengere Form
-"Erhabene Themen" z.b. Liebe, Vaterland usw.

In Griechenland wurde die Form der Ode seit dem 7. Jahrhundert insbesondere von Saphho, später von Pindar gepflegt. Von dem römischen Dichter Horaz wurde insbesondere die monodische Gattung (Einzelgesang)  bevorzugt. In der Barockzeit wurde die Ode nach französischen Vorbild streng strophisch und als sangbares Lied gestaltet. (P.Flemming, Weckherlin)

In der deutschen Dichtung sind die Oden von Klopstock als ein erster Höhepunkt zu bezeichnen. Er integrierte das antike Odenmaß  in die deutsche Sprache. Darüber hinaus schuf er aus überlieferten antiken Versmaterial völlig neue Strophenformen. Seine "Erfindung" des freien Rhythmus wandte Klopstock auch auf seine Oden an. (Die Frühlingsfeier oder "Der Zürchersee") Auch für den jungen Goethe war Klopstock und bzw. Pindar ein Vorbild. Den zweite Höhepunkt der Odendichtung in Deutschland ist F. Hölderlin zu verdanken, der sich aber im Gegensatz zu Klopstock, streng an die aus der Antike bekannten Formen hielt. Für ihn waren die Ode Ausdruck seines märchenhaftes, unrealen  Weltbildes und seiner Sehnsucht nach Griechenland. Mit Hölderlin war der Höhepunkt der deutschen Odendichtung im 19. Jahrhundert erreicht und erst im 20. Jahrhundert erlebte die Ode eine gewisse Renaissance. (z.b. Werfel, Weinheber)


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