Offene Form: Ein Begriff der Poetik für literarische Werke die entgegen der geschlossenen Form keinen strengen und gesetzmäßigen Aufbau besitzen.
Kunstwerke mit offener Form sind vor allem in Epochen und Stilrichtungen vorhanden die im Gegensatz zu klassischer und normativer Literatur stehen wie z.b. im Sturm und Drang oder im Expressionismus. Oft werden in der offenen Form Gedanken oder Assoziationen locker ohne ordnende oder hierarchische Strukturen geäußert. (Parataxe) Auch unvollendete Sätze und ein freies ungebundenes äußern von Gedanken sind für die offene Form kennzeichnend. Kapitel oder Teile sind nicht so streng in Anfang und Ende eingeordnet wie in der geschlossenen Form.
In der Lyrik wird dem Rhythmus mehr Aufmerksamkeit geschenkt als dem Versmaß und der Strophenform. (Klopstock-freier Rhythmus)
Im Drama werden einzelne Szenen betont die oftmals nur locker aneinander gereiht sind. (Goethe-Götz von Berlichingen) Die sogenannten drei Einheiten (Einheit der Handlung, Unveränderbarkeit des Schauplatzes, Einheit der Zeit) sind ohne Bedeutung.
Parataxe: griech. Das Nebeneinanderstellen
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