Die Sammlung von S. George erschien 1928 und enthält die seit 1908 entstandenen Gedichte. 14 Gesänge, 39 Sprüche und 19 Lieder sind teils reimlos, und teils in verschiedenen Reimformen in der Sammlung enthalten. Im Gegensatz zu früheren Gedichtsammlungen, die meist zusammenhängende Themen hatten, werden in diesem Zyklus die verschiedensten Themen angeschlagen. Wesen und Funktion seiner eigenen Dichtung bilden einen Schwerpunkt der Sammlung. George verkleidet sich in Rollengedichten, Dialogen und in liedhaften Formen. Die Interpretation der Gedichte wird nicht durch die Verkleidung, oder das Private der Aussagen erschwert, nicht durch die Seherpose die George einnimmt, sondern durch die Beziehungen innerhalb des Kreises der George-Jünger. Sie verstehen sich als eine Elite und wählen die bewußte Isolation von einer angeblich feindlichen Außenwelt. Durch diese enge Begrenzung der Aussagen Georges ist der Zyklus in seinem lyrischen Wert problematisch.
George stellt sich als Prophet und Seher dar der seine Zeit verurteilt und glaubt neue Werte propagieren zu müssen. Heldenethos, mythologisches Gedankengut werden mit Prophezeiungen einer neuen Zeit vermischt die die Notwendigkeit der Inhumanität begründen sollen. Das macht es, nur wenig später den Nazis leicht, Georges Dichtung für ihre Zwecke zu instrumentalisieren.
Viele Gedichte der Sammlung sind in ihrer Aussage unscharf so das die Denkweise des Dichters nicht klar erkennbar ist und in ihrer Vieldeutigkeit eine eindeutige Interpretation nicht zulassen.
Die Erschaffung des neue Reichs glaubt George in einer Art Heiligen Krieg erreichen zu können. Allerdings schreibt an seine Jünger, die glaubten das der Krieg gekommen war, das es dieser nicht sei und er ein Ende der sinnlosen Zerstörung wünsche.
Nach 1921 schreibt George nur noch wenige Gedichte und es macht sich eine Resignation breit da er die Begrenztheit seiner Lyrik erkennt. Auch glaubt sich George von seinen Jüngern mißverstanden was sich sicher auf seine dichterische Produktion ausgewirkt hat.
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