Sonett (italienisch sonetto eigentlich aber aus dem lateinischen sonare= Klinggedicht)
Die Gedichtform wurde in Italien entwickelt. In fast allen europäischen Sprachen nachgebildet gehört es zu den bedeutendsten Gedichtformen. Das Sonett besteht aus 14 Zeilen die aus 2 Quartetten und 2 Terzetten besteht. (1 Quartett sind 4 Verse bzw. 4 Zeile -1 Terzett sind 3 Verse bzw. 3 Zeilen)
Beispiel: Freundliches Begegnen von Goethe
Das grundlegende Reimschema wurde von F. Petrarca entwickelt (abba-abba-cdc-dcd) und ist in Variationen in den verschiedensten Nationalliteraturen angewandt wurden. Die 2 Quartette können als eine Art Vorbereitung betrachtet werden, während die 2 Terzette auswertend, den etwa gleichartigen Inhalt der 2 Quartette wiedergeben. Eine Zäsur erfolgt zwischen der achten und neunten Zeile. Da die Form des Sonetts streng ist erfordert es einen klaren Aufbau des Themas.
Beispiel: Es ist alles eitel von A. Gryphius
Die 2 Quartette dienen dazu die Vergänglichkeit des irdischen Lebens darzustellen während die 2 Terzette zusammenfassen wie der Mensch mit der Vergänglichkeit umgehen soll.
Das italienische Sonett wurde in der 1. Hälfte des 13. Jahrhunderts am Hof von Kaiser Friedrich den II. in Palermo entwickelt. Einen ersten Höhepunkt erfuhr es im 14. Jahrhundert durch F. Petrarca der es in seiner Gedichtsammlung "Canzoniere" zu seiner bevorzugten Gedichtform machte. Von Italien aus trat es seinen Siegeszug nach Frankreich und England an und erreichte Deutschland im 16. Jahrhundert und war unter den deutschen Barockdichtern (z.b. A. Gryphius, Hofmann von Hoffmannswaldau, P. Flemming) äußerst beliebt. Einen weiteren Höhepunkt erlebte das Sonett im 19. Jahrhundert. (Goethe, Eichendorf, Schlegel, Platen usw.) Im 20. Jahrhundert wird es teilweise in sehr strenger Formgenauigkeit von Trakl oder Heym genutzt.
Werden mehrer Sonette miteinander verknüpft spricht man von einem Sonettenkranz.
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