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2020-10-08

Gedichte von Heinrich Zirndorf: Getrost, wenn eine Andre (10)




Getrost, wenn eine Andre

Getrost, wenn eine Andre
Stolz auf dich niederschaut!
Zu ihrem Hochmut lächle,
Du bist des Sängers Braut.

Dein Name bleibt gefeiert
Bis an der Zeiten Ziel,
Wenn tausend andre werden
Der ew'gen Nacht zum Spiel.

So ward noch keinem Weibe
Des Liedes Ruhm beschert,
So ward auf Erden nimmer
Ein Frauenbild verehrt;

Wie ich mit Liedern kröne
Dein Bild, mein himmlisch Kind,
Solang die heil'ge Quelle
Des Liedes mir noch rinnt.

Solang dein hohes Auge
Zum Sange mich entzückt,
Solang die stille Anmut
Zum Himmel mich entrückt.

Soweit auf Meer und Länder
Der Stern der Liebe schaut,
Soll jede Zunge preisen
Die hohe Sängerbraut.

Du blühst in meinen Liedern
Durch alle Zeiten fort,
Von deinem Haus und Stamme
Erzählen Süd und Nord.

Dein Name sei gefeiert,
In Ost und West genannt,
Von deiner ew'gen Schöne
Die Nachwelt noch entbrannt.

Ihn wird der Schiffer künden,
Wenn Meer und Küste schweigt,
Daß ihn die bunte Flagge
Den fernsten Ländern zeigt.

Mit ihm wird er beschwören
Des Meeres Sturm und Wut,
Zu ihm wird Liebe beten
Und ungestillte Glut.

Du wirst ein Bild des Segens
Und reinsten Glückes sein,
Dir wird man wie den Göttern
Gebet und Opfer weihn.

Und ob die Fürstentochter
Auf dich herniederschaut,
Bist selbst des Liedes Fürstin,
Du bist die Sängerbraut.

Ob dir der Herrschaft Genius
Die Wiege nicht geschmückt,
In deines Sängers Liebe
Sei mächtig, sei beglückt.

Dir ward das Reich der Lieder
Für ewig angetraut,
Und alle Zeiten grüßen
Dich als des Sängers Braut.

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