> Gedichte und Zitate für alle: Adolph Donath: Tage und Nächte- Vision (21)

2019-05-08

Adolph Donath: Tage und Nächte- Vision (21)




Vision

Du lehnst an einem weißen Marmorblocke.
Schneeflocken fallen auf Dein Sonnenhaupt.
Dein Atem bebt wie eine Himmelsglocke
Und hat die toten Bäume rings belaubt.

Und kleine Mädchen küssen Deine Wangen
Und legen Hermelin um Deinen Leib.
Auf Deiner Brust die Flammenzeichen prangen:

„….. Denn ich bin Deine Seele, bin Dein Weib.….“
„Du musst mir Deine tiefsten Gluten geben, „
„Dass meine Kraft mit Deinem Blut sich ein, „
„Ich will ersterbend in Dir weiterleben, „
„Wenn an dem Bett die Todesfackel scheint.“
„Denn ich bin Deine Seele, bin Dein Weib!“--

Die Flammen schwinden, große Schatten eilen
So dämmerbleich von jedem toten Baum.
Die Flammen schwinden und die letzten Zeilen

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