Der Fuchs und die Nachtigall
Die Nachtigall
Wie froh bin ich, dass ich dich finde,
O komm mit mir!
Mein lieber Fuchs! o komm geschwinde,
Zu retten ist ein armes Thier;
Es ist in einen Sumpf gerathen,
Am Weidenbach,
Doch Klagen helfen nicht, nur Thaten,
Und da bin ich zu schwach.
Der Fuchs
Du brauchtest nicht dich hieher zu bemühen,
Mir ist´s zu weit,
Flieg hin und gurgle Trauermelodien,
Ich habe dazu keine Zeit.
Die Nachtigall
Du scheinst mein Freund, doch ich muss dich verachten,
Ich sehe nur den Fuchs vor mir,
Du armes Huhn! Es muss verschmachten,
Grausames Thier!
Der Fuchs
Wie? Was? ein Huhn?-Ja, liebste Freundin!
Gerne wie ich deinen Dienst mich weihn,
Und wärst du meine größte Feindin,
Man muss mitleidig seyn.
Das arme Huhn, du riefst mich nicht vergebens.
Ich muss es retten, sonst hab' ich nicht Ruh,
In Busche singst du dann: Freut euch des Lebens!
Und ich, und ich heule Bass dazu.
Hier trollte nun mein Herr von Fuchs ganz eilig
In vollem Lauf;
Er fand das Huhn, er rettete es heilig,
Und fraß es auf.
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