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2019-06-08

Gedichte von Albert Knapp: Nur Einer (21)





Nur Einer

O Menschenleben, du träumendes Spiel,
Ohne verbindendes Sonnenlicht!
Des Einzelnen findest du, findest so viel,
Aber das Eine, das Ganze nicht.
Von Sternen und Feuern hab ich geträumt,
Von Früchten und Wein, der lieblich geschäumt:
Erwachend fand ich nur Eine Sonne,
Nur Eines Kelches unsterbliche Wonne.

In's Vaterland führt nur ein einziger Weg,
Ueber's tiefe Meer nur ein einziges Boot;
Ueber'n Abgrund leitet ein einziger Steg,
Und nur Ein Leben besieget den Tod.
Am Tempel Gottes ist nur Ein Thor,
Nur Er, der Gekreuzigte, stehet davor;
Nur Einer belohnet mit Siegespalmen,
Nur Einem ertönen der Seligen Psalmen!

Das A und das O ist der Menschensohn!
Nur Ihm gehöret der himmlische Thron;
Aus Seinem unsterblichen Angesicht
Strahlt einzig des Vaters lebendiges Licht.
Ein Vater der Zeit und der Ewigkeit,
Derselbige gestern, derselbige heut:
Ihr Himmel, verkündet's! auch ich will's bezeugen!
Du Einziger, nimm mich Dir ewig zu eigen!

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