Kaum hast Du alle Schönheit lieb gewonnen,
Die Dich im Lenz mit banger Wehmuth drängte,
Die Dir das Herz, das schlagende, beengte;
Kaum war die Brust vertraut mit allen Wonnen,
Erwärmt am sanften Strahl der milden Sonnen:
Als welkend schon das Haupt die Rose senkte,
Des Himmels Glanz sich nebelgrau verhängte,
Schnell wie ein Traum das holde Bild zerronnen.
Kein Ziel der Wünsche sollst Du hier erlangen,
Du darfst an keinem Quell Dich weiland laben:
Die Ferne nur, sie steht dem Wasser offen.
Nichts stillt des Herzens sehnendes Verlangen,
Die Gegenwart verleiht Dir keine Gaben,
Auf Erden sollst Du klagen nur und hoffen.

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