> Gedichte und Zitate für alle: Gedichte von Theobald Nöthig: Heimkehr (19)

2019-07-20

Gedichte von Theobald Nöthig: Heimkehr (19)





Heimkehr

Trink, Liebchen, ehe verbraust der Schaum,
Der perlend zum Rand sich gehoben,
Denn wiege mich ein in den wonnigsten Traum,
Von lächelnden Bildern umwoben.
Der Schwermuth gespenstiger Eulenflug
Verscheuchte die Nachtigall lange genug.

O singe mir sanft mein Lieblingslied
Vom Kampfpreis der mutigen Knappen,
Den heimlich die Königin zu sich beschied,
Ihm schenkte drei Rosen zum Wappen.
Es leuchtet mein Auge mit hellem Glanz,
Ich träume vom klirrenden Schwertertanz.

Der beugt sich nieder die Königin,
Mich streiften die Locken, die losen,
Auf durstige Lippen presst feurig sie hin
Die blühendsten, glühendsten Rosen,
Und ruft geheimnisvoll lächelnd mir zu:
Der Ritter von Rosen, mein Schatz, bist du!

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