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2019-07-22

Gedichte von Theobald Nöthig: Verwandlung (34)





Verwandlung

Wie der Falke kaum merkbar höher kreist,
Wie der Wind, der die Rosen erwachen heißt,
Wie Meeresleuchten auf schlummernder Flut,
Wie über den Wassern schwebte der Geist,
So hat mir im Herzen die Liebe geruht.

Noch jetzt, da ich Alles, Alles verlor,
Der lachende Garten ein trauriges Moor,
Ist treu mir geblieben das alte Bild
Mit seinen Gestalten noch wie zuvor,
Und doch verwandelt so schaurig und wild.

Wie der Falke, der die Taube zerfleischt,
Wie der Nachtwind, der schmerzlich im Rohre kreischt,
Wie züngelnder Blitz auf brandendem Meer,
Wie der Geist, der den Sohn von Abraham heischt,
So macht nun die Liebe das Herz mir schwer.

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