Den Berg empor auf steilen Pfaden
Bedeckt von grüner Waldesnacht.
Des weichen Mooses Trieb zu haben
Dringt Quellensilber aus dem Schacht
Und wie von Stein zu Stein ist zittert
Stiehlt sich durchs Blätterdach ein Strahl
Ein demanthelles Leuchten wittert
An reiner Flut ein kurzes Mal.
Der Athem ist der Brust entgangen
Und schneller, voller, schlägt das Herz
Den Geist beschleicht ein selig Bangen,
Ein süß' Gemisch von Luft und Schmerz.
Der kurzen Rast quillt aus den Düften
Des Thymian die neue Kraft,
Doch aus den nächtlich tiefen Klüften
Steigt dünner Nebel geisterhaft.
Und rüstig strebend, weiter, weiter!
Schon öffnet sich ein breiter Steg.
Der blaue Himmel leuchtet heiter
Auf dem umgrasten Blumenweg.
Das Reh springt auf, und flieht zur Seite,
Schon weicht der Haselbusch zurück
Durch Oeffnungen erscheint das Weite,
Und in die Mühen tritt das Glück.
Ha! Dieser Schritt noch auf den Gipfel.
Da liegt die Herrlichkeit der Welt
Zu Füßen tief der Tannen Wipfel,
Und Berg an Berg weit ab gestellt.
Es irren im Gebirg die Blicke
In Ebnen dann verlieren sich,
Und über irdische Geschicke
Hebt sich die Seele königlich.

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