Bamberg. Ein Saal
(Bischof, Adelheid spielen Schach. Liebetraut mit
einer Zither. Frauen, Hofleute um ihn herum am
Kamin).
LIEBETRAUT (spielt und singt).
Mit Pfeilen und Bogen
Cupido geflogen,
Die Fackel in Brand,
Wollt mutilich kriegen
Und männilich siegen
Mit stürmender Hand.
Auf! Auf!
An! An!
Die Waffen erklirrten,
Die Flügelein schwirrten,
Die Augen entbrannt.
Da fand er die Busen
Ach leider so bloß,
Sie nahmen so willig
Ihn all auf den Schoß.
Er schüttet die Pfeile
Zum Feuer hinein,
Sie hetzten und drückten
Und wiegten ihn ein.
Hei ei o! Popeio!
ADELHEID. Ihr seid nicht bei Eurem Spiele. Schach
dem König!
BISCHOF. Es ist noch Auskunft.
ADELHEID Lange werdet Ihr's nicht mehr treiben.
Schach dem König!
LIEBETRAUT. Dies Spiel spielt ich nicht, wenn ich
ein großer Herr wär, und verböt's am Hofe und im
ganzen Land.
ADELHEID. Es ist wahr, dies Spiel ist ein Probierstein
des Gehirns.
LIEBETRAUT. Nicht darum! Ich wollte lieber das
Geheul der Totenglocke und ominöser Vogel, lieber
das Gebell des knurrischen Hofhunds Gewissen,
lieber wollt ich sie durch den tiefsten Schlaf
hören, als von Laufern, Springern und anderen Bestien
das ewige: Schach dem König!
BISCHOF. Wem wird auch das einfallen!
LIEBETRAUT. Einem zum Exempel, der schwach
wäre und ein stark Gewissen hätte, wie denn das
meistenteils beisammen ist. Sie nennen's ein königlich
Spiel, und sagen, es sei für einen König
erfunden worden, der den Erfinder mit einem Meer
von Überfluß belohnt habe. Wenn das wo wahr ist,
so ist mir's, als wenn ich ihn sähe. Er war minorenn
an Verstand oder an Jahren, unter der Vormundschaft
seiner Mutter oder seiner Frau, hatte Milchhaare
im Bart und Flachshaare um die Schläfe, er
war so gefällig wie ein Weidenschößling, und
spielte gern Dame und mit den Damen, nicht aus
Leidenschaft, behüte Gott! nur zum Zeitvertreib.
Sein Hofmeister, zu tätig, um ein Gelehrter, zu unlenksam,
ein Weltmann zu sein, erfand das Spiel in
usum Delphini, das so homogen mit Seiner Majestät
war - und so ferner.
ADELHEID. Matt! Ihr solltet die Lücken unsrer Geschichtsbücher
ausfüllen, Liebetraut.
(Sie stehen auf).
LIEBETRAUT. Die Lücken unsrer Geschlechtsregister,
das wäre profitabler. Seitdem die Verdienste
unserer Vorfahren mit ihren Porträts zu einerlei Gebrauch
dienen, die leeren Seiten nämlich unsrer
Zimmer und unsres Charakters zu tapezieren; da
wäre was zu verdienen.
BISCHOF. Er will nicht kommen, sagtet Ihr!
ADELHEID. Ich bitt Euch, schlagt's Euch aus dem
Sinn!
BISCHOF. Was das sein mag?
LIEBETRAUT. Was? Die Ursachen lassen sich herunterbeten
wie ein Rosenkranz. Er ist in eine Art
von Zerknirschung gefallen, von der ich ihn leicht
kurieren wallt.
BISCHOF. Tut das, reitet zu ihm!
LIEBETRAUT. Meinen Auftrag!
BISCHOF. Er soll unumschränkt sein. Spare nichts,
wenn du ihn zurückbringst!
LIEBETRAUT. Darf ich Euch auch hineinmischen,
gnädige Frau?
ADELHEID. Mit Bescheidenheit.
LIEBETRAUT. Das ist eine weitläufige Kommission.
ADELHEID. Kennt Ihr mich so wenig, oder seid Ihr
so jung, um nicht zu wissen, in welchem Ton Ihr
mit Weislingen von mir zu reden habt?
LIEBETRAUT. Im Ton einer Wachtelpfeife, denk
ich.
ADELHEID. Ihr werdet nie gescheit werden!
LIEBETRAUT. Wird man das, gnädige Frau?
BISCHOF. Geht, geht! Nehmt das beste Pferd aus
meinem Stall, wählt Euch Knechte, und schafft mir
ihn her!
LIEBETRAUT. Wenn ich ihn nicht verbanne, so
sagt: ein altes Weib, das Warzen und Sommerflecken
vertreibt, verstehe mehr von der Sympathie
als ich.
BISCHOF. Was wird das helfen! Berlichingen hat
ihn ganz eingenommen. Wenn er herkommt, wird
er wieder fort wollen.
LIEBETRAUT. Wollen, das ist keine Frage, aber ob
er kann. Der Händedruck eines Fürsten, und das
Lächeln einer schönen Frau! Da reißt sich kein
Weisling los. Ich eile und empfehle mich zu Gnaden.
BISCHOF. Reist wohl!
ADELHEID. Adieu. (Er geht).
BISCHOF. Wenn er einmal hier ist, verlaß ich mich
auf Euch.
ADELHEID. Wollt Ihr mich zur Leimstange brauchen?
BISCHOF. Nicht doch.
ADELHEID. Zum Lockvogel denn?
BISCHOF. Nein, den spielt Liebetraut. Ich bitt Euch,
versagt mir nicht, was mir sonst niemand gewähren
kann.
ADELHEID. Wollen sehn.
Jaxthausen
(Hanns von Selbitz. Götz).
SELBITZ. Jedermann wird Euch loben, daß Ihr denen
von Nürnberg Fehd angekündigt habt.
GÖTZ. Es hätte mir das Herz abgefressen, wenn ich's
ihnen hätte lang schuldig bleiben sollen. Es ist am
Tag, sie haben den Bambergern meinen Buben verraten.
Sie sollen an mich denken!
SELBITZ. Sie haben einen alten Groll gegen Euch.
GÖTZ. Und ich wider sie; mir ist gar recht, daß sie
angefangen haben.
SELBITZ. Die Reichsstädte und Pfaffen halten doch
von jeher zusammen.
GÖTZ. Sie haben's Ursach.
SELBITZ. Wir wollen ihnen die Hölle heiß machen.
GÖTZ. Ich zählte auf Euch. Wollte Gott, der Bürgermeister
von Nürnberg, mit der güldenen Kett um
den Hals, käm uns in Wurf, er sollt sich mit all seinem
Witz verwundern.
SELBITZ. Ich höre, Weislingen ist wieder auf Eurer
Seite. Tritt er zu uns?
GÖTZ. Noch nicht; es hat seine Ursachen, warum er
uns noch nicht öffentlich Vorschub tun darf; doch
ist's eine Weile genug, daß er nicht wider uns ist.
Der Pfaff ist ohne ihn, was das Meßgewand ohne
den Pfaffen.
SELBITZ. Wann ziehen wir aus?
GÖTZ. Morgen oder Übermorgen. Es kommen nun
bald Kaufleute von Bamberg und Nürnberg aus der
Frankfurter Messe. Wir werden einen guten Fang
tun.
SELBITZ. Will's Gott. (Ab).
Bamberg. Zimmer der Adelheid
(Adelheid. Kammerfräulein).
ADELHEID. Er ist da, sagst du. Ich glaub es kaum.
FRÄULEIN. Wenn ich ihn nicht selbst gesehn hätte,
würd ich sagen: Ich zweifle.
ADELHEID. Den Liebetraut mag der Bischof in
Gold einfassen: er hat ein Meisterstück gemacht.
FRÄULEIN. Ich sah ihn, wie er zum Schloß hereinreiten
wollte, er saß auf einem Schimmel. Das
Pferd scheute, wie's an die Brücke kam, und wollte
nicht von der Stelle. Das Volk war aus allen Straßen
gelaufen, ihn zu sehn. Sie freuten sich über des
Pferds Unart. Von allen Seiten ward er gegrüßt,
und er dankte allen. Mit einer angenehmen Gleichgültigkeit
saß er droben, und mit Schmeicheln und
Drohen bracht er es endlich zum Tor herein, der
Liebetraut mit, und wenig Knechte.
ADELHEID. Wie gefällt er dir?
FRÄULEIN. Wie mir nicht leicht ein Mann gefallen
hat. Er glich dem Kaiser hier, (deutet auf Maximilians
Porträt,) als wenn er sein Sohn wäre. Die
Nase nur etwas kleiner, eben so freundliche lichtbraune
Augen, eben so ein blondes schönes Haar,
und gewachsen wie eine Puppe. Ein halb trauriger
Zug auf seinem Gesicht - ich weiß nicht - gefiel
mir so wohl!
ADELHEID. Ich bin neugierig, ihn zu sehen.
FRÄULEIN. Das wär ein Herr für Euch.
ADELHEID. Närrin!
FRÄULEIN. Kinder und Narren -
(Liebetraut kommt).
LIEBETRAUT. Nun, gnädige Frau, was verdien ich?
ADELHEID. Hörner von deinem Weibe. Denn nach
dem zu rechnen, habt Ihr schon manches Nachbars
ehrliches Hausweib aus ihrer Pflicht hinausgeschwatzt.
LIEBETRAUT. Nicht doch, gnädige Frau! Auf ihre
Pflicht, wollt Ihr sagen; denn wenn's ja geschah,
schwätzt ich sie auf ihres Mannes Bette.
ADELHEID. Wie habt Ihr's gemacht, ihn
herzubringen?
LIEBETRAUT. Ihr wißt zu gut, wie man Schnepfen
fängt; soll ich Euch meine Kunststückchen noch
dazu lehren? - Erst tat ich, als wüßt ich nichts, verstünd
nichts von seiner Aufführung, und setzt ihn
dadurch in den Nachteil, die ganze Historie zu erzählen.
Die sah ich nun gleich von einer ganz andern
Seite als er, konnte nicht finden - nicht einsehen
und so weiter. Dann redete ich von Bamberg
allerlei durcheinander, Großes und Kleines, erweckte
gewisse alte Erinnerungen, und wie ich
seine Einbildungskraft beschäftigt hatte, knüpfte
ich wirklich eine Menge Fädchen wieder an, die ich
zerrissen fand. Er wußte nicht, wie ihm geschah,
fühlte einen neuen Zug nach Bamberg, er wollte -
ohne zu wollen. Wie er nun in sein Herz ging, und
das zu entwickeln suchte, und viel zu sehr mit sich
beschäftigt war, um auf sich achtzugeben, warf ich
ihm ein Seil um den Hals, aus drei mächtigen
Stricken, Weiber-, Fürstengunst und Schmeichelei,
gedreht, und so hab ich ihn hergeschleppt.
ADELHEID. Was sagtet Ihr von mir?
LIEBETRAUT. Die lautre Wahrheit. Ihr hättet wegen
Eurer Güter Verdrießlichkeiten - hättet gehofft, da
er beim Kaiser so viel gelte, werde er das leicht
enden können.
ADELHEID. Wohl.
LIEBETRAUT. Der Bischof wird ihn Euch bringen.
ADELHEID. Ich erwarte sie. Liebetraut ab. Mit
einem Herzen, wie ich selten Besuch erwarte.
Im Spessart
(Berlichingen. Selbitz. Georg als Reitersknecht).
GÖTZ. Du hast ihn nicht angetroffen, Georg!
GEORG. Er war tags vorher mit Liebetraut nach
Bamberg geritten, und zwei Knechte mit.
GÖTZ. Ich seh nicht ein, was das geben soll.
SELBITZ. Ich wohl. Eure Versöhnung war ein wenig
zu schnell, als daß sie dauerhaft hätte sein sollen.
Der Liebetraut ist ein pfiffiger Kerl; von dem hat er
sich beschwätzen lassen.
GÖTZ. Glaubst du, daß er bundbrüchig werden wird?
SELBITZ. Der erste Schritt ist getan.
GÖTZ. Ich glaub's nicht. Wer weiß, wie nötig es war,
an Hof zu gehen; man ist ihm noch schuldig; wir
wollen das Beste hoffen.
SELBITZ. Wollte Gott, er verdient es, und täte das
Beste!
GÖTZ. Mir fällt eine List ein. Wir wollen Georgen
des Bamberger Reiters erbeuteten Kittel Anziehen
und ihm das Geleitzeichen geben, er mag nach
Bamberg reiten und sehen, wie's steht.
GEORG. Da hab ich lang drauf gehofft.
GÖTZ. Es ist dein erster Ritt. Sei vorsichtig, Knabe.
Mir wäre leid, wenn dir ein Unfall begegnen sollt.
GEORG. Laßt nur, mich irrt's nicht, wenn noch so
viel um mich herum krabbeln, mir ist's, als wenn's
Ratten und Mäuse wären.
(Ab).
Bamberg (Bischof. Weislingen)
BISCHOF. Du willst dich nicht länger halten lassen!
WEISLINGEN. Ihr werdet nicht verlangen, daß ich
meinen Eid brechen soll.
BISCHOF. Ich hätte verlangen können, du solltest
ihn nicht schwören. Was für ein Geist regierte
dich? Konnt ich dich ohne das nicht befreien? Gelt
ich so wenig am Kaiserlichen Hofe?
WEISLINGEN. Es ist geschehen; verzeiht mir, wenn
Ihr könnt!
BISCHOF. Ich begreif nicht, was nur im geringsten
dich nötigte, den Schritt zu tun! Mir zu entsagen?
Waren denn nicht hundert andere Bedingungen,
loszukommen? Haben wir nicht seinen Buben?
Hätt ich nicht Gelds genug gegeben und ihn wieder
beruhigt? Unsere Anschläge auf ihn und seine Gesellen
wären fortgegangen - Ach, ich denke nicht,
daß ich mit seinem Freunde rede, der nun wider
mich arbeitet und die Minen leicht entkräften kann,
die er selbst gegraben hat.
WEISLINGEN. Gnädiger Herr!
BISCHOF. Und doch - wenn ich wieder dein Angesicht
sehe, deine Stimme höre. Es ist nicht möglich,
nicht möglich.
WEISLINGEN. Lebt wohl, gnädiger Herr!
BISCHOF. Ich gebe dir meinen Segen. Sonst, wenn
du gingst, sagt ich: Auf Wiedersehn. Jetzt - Wollte
Gott, wir sähen einander nie wieder!
WEISLINGEN. Es kann sich vieles ändern.
BISCHOF. Es hat sich leider nur schon zuviel geändert.
Vielleicht seh ich dich noch einmal, als Feind
vor meinen Mauern, die Felder verheeren, die ihren
blühenden Zustand dir jetzo danken.
WEISLINGEN. Nein, gnädiger Herr.
BISCHOF. Du kannst nicht Nein sagen. Die weltlichen
Stände, meine Nachbarn, haben alle einen
Zahn auf mich. Solang ich dich hatte - Geht, Weislingen!
Ich habe Euch nichts mehr zu sagen. Ihr
habt vieles zunichte gemacht. Geht!
WEISLINGEN. Und ich weiß nicht, was ich sagen
soll.
(Bischof ab.
Franz tritt auf).
FRANZ. Adelheid erwartet Euch. Sie ist nicht wohl.
Und doch will sie Euch ohne Abschied nicht lassen.
WEISLINGEN. Komm!
FRANZ. Gehn wir denn gewiß?
WEISLINGEN. Noch diesen Abend. -
FRANZ. Mir ist, als wenn ich aus der Welt sollte.
WEISLINGEN. Mir auch, und noch darzu, als wüßt
ich nicht wohin.
Adelheidens Zimmer
(Adelheid. Fräulein).
FRÄULEIN. Ihr seht blaß, gnädige Frau.
ADELHEID. - Ich lieb ihn nicht und wollte doch,
daß er bliebe. Siehst du, ich könnte mit ihm leben,
ob ich ihn gleich nicht zum Manne haben möchte.
FRÄULEIN. Glaubt Ihr, er geht?
ADELHEID. Er ist zum Bischof, um Lebewohl zu
sagen.
FRÄULEIN. Er hat darnach noch einen schweren
Stand.
ADELHEID. Wie meinst du?
FRÄULEIN. Was fragt Ihr, gnädige Frau? Ihr habt
sein Herz geangelt, und wenn er sich losreißen will,
verblutet er.
(Adelheid. Weislingen).
WEISLINGEN. Ihr seid nicht wohl, gnädige Frau?
ADELHEID. Das kann Euch einerlei sein. Ihr verlaßt
uns, verlaßt uns auf immer. Was fragt Ihr, ob wir
leben oder sterben.
WEISLINGEN. Ihr verkennt mich.
ADELHEID. Ich nehme Euch, wie Ihr Euch gebt.
WEISLINGEN. Das Ansehn trügt.
ADELHEID. So seid Ihr ein Chamäleon?
WEISLINGEN. Wenn Ihr mein Herz sehen könntet!
ADELHEID. Schöne Sachen würden mir vor die
Augen kommen.
WEISLINGEN. Gewiß! Ihr würdet Euer Bild drin
Enden.
ADELHEID. In irgendeinem Winkel bei den Porträten
ausgestorbener Familien. Ich bitt Euch, Weislingen,
bedenkt, Ihr redet mit mir. Falsche Worte
gelten zum höchsten, wo wenn sie Masken unserer
Taten sind. Ein Vermummter, der kenntlich ist,
spielt eine armselige Rolle. Ihr leugnet Eure Handlungen
nicht und redet das Gegenteil; was soll man
von Euch halten?
WEISLINGEN. Was Ihr wallt. Ich bin so geplagt mit
dem, was ich bin, daß mir wenig bang ist, für was
man mich nehmen mag.
ADELHEID. Ihr kommt, um Abschied zu nehmen.
WEISLINGEN. Erlaubt mir, Eure Hand zu küssen,
und ich will sagen: Lebt wohl. Ihr erinnert mich!
Ich bedachte nicht - Ich bin beschwerlich, gnädige
Frau.
ADELHEID. Ihr legt's falsch aus: ich wollte Euch
forthelfen; denn Ihr wollt fort.
WEISLINGEN. O sagt: Ich muß. Zöge mich nicht die
Ritterpflicht, der heilige Handschlag -
ADELHEID. Geht! Geht! Erzählt das Mädchen, die
den Theuerdank lesen, und sich so einen Mann
wünschen. Ritterpflicht! Kinderspiel!
WEISLINGEN. Ihr denkt nicht so.
ADELHEID. Bei meinem Eid, Ihr verstellt Euch!
Was habt Ihr versprochen? Und wem? Einem
Mann, der seine Pflicht gegen den Kaiser und das
Reich verkennt, in eben dem Augenblick Pflicht zu
leisten, da er durch Eure Gefangennehmung in die
Strafe der Acht verfällt. Pflicht zu leisten! die nicht
gültiger sein kann als ein ungerechter, gezwungener
Eid. Entbinden nicht unsere Gesetze von solchen
Schwüren? Macht das Kindern weis, die den Rübezahl
glauben. Es stecken andere Sachen dahinter.
Ein Feind der Reichs zu werden, ein Feind der bürgerlichen
Ruh und Glückseligkeit! Ein Feind des
Kaisers! Geselle eines Räubers! du, Weislingen,
mit deiner sanften Seele!
WEISLINGEN. Wenn Ihr ihn kenntet -
ADELHEID. Ich wollt ihm Gerechtigkeit widerfahren
lassen. Er hat eine hohe, unbändige Seele. Eben
darum wehe dir, Weislingen! Geh und bilde dir ein,
Geselle von ihm zu sein. Geh! und laß dich beherrschen!
Du bist freundlich, gefällig -
WEISLINGEN. Er ist's auch.
ADELHEID. Aber du bist nachgebend und er nicht!
Unversehens wird er dich wegreißen, du wirst ein
Sklave eines Edelmannes werden, da du Herr von
Fürsten sein könntest. - Doch es ist Unbarmherzigkeit,
dir deinen zukünftigen Stand zu verleiden.
WEISLINGEN. Hättest du gefühlt, wie liebreich er
mir begegnete.
ADELHEID. Liebreich! Das rechnest du ihm an? Es
war seine Schuldigkeit; und was hättest du verloren,
wenn er widerwärtig gewesen wäre? Mir hätte
das willkommner sein sollen. Ein übermütiger
Mensch wie der -
WEISLINGEN. Ihr redet von Eurem Feind.
ADELHEID. Ich redete für Eure Freiheit - Und weiß
überhaupt nicht, was ich für einen Anteil dran
nehme. Lebt wohl!
WEISLINGEN. Erlaubt noch einen Augenblick. (Er
nimmt ihre Hand und schweigt).
ADELHEID. Habt Ihr mir noch was zu sagen?
WEISLINGEN. - - Ich muß fort.
ADELHEID. So geht.
WEISLINGEN. Gnädige Frau! - Ich kann nicht.
ADELHEID. Ihr müßt.
WEISLINGEN. Soll das Euer letzter Blick sein?
ADELHEID. Geht, ich bin krank, sehr zur ungelegnen
Zeit.
WEISLINGEN. Seht mich nicht so an.
ADELHEID. Willst du unser Feind sein, und wir sollen
dir lächeln? Geh!
WEISLINGEN. Adelheid!
ADELHEID. Ich hasse Euch!
(Franz kommt).
FRANZ. Gnädiger Herr! Der Bischof läßt Euch rufen.
ADELHEID. Geht! Geht!
FRANZ. Er bittet Euch, eilend zu kommen.
ADELHEID. Geht! Geht!
WEISLINGEN. Ich nehme nicht Abschied, ich sehe
Euch wieder!
ADELHEID. Mich wieder? Wir wollen dafür sein.
Margarete, wenn er kommt, weis ihn ab! Ich bin
krank, habe Kopfweh, ich schlafe - Weis ihn ab!
Wenn er noch zu gewinnen ist, so ist's auf diesem
Wege. (Ab).
Vorzimmer
(Weislingen. Franz).
WEISLINGEN. Sie will mich nicht sehn?
FRANZ. Es wird Nacht; soll ich die Pferde satteln?
WEISLINGEN. Sie will mich nicht sehn!
FRANZ. Wann befehlen Ihro Gnaden die Pferde?
WEISLINGEN. Es ist zu spät! Wir bleiben hier.
FRANZ. Gott sei Dank! (Ab).
WEISLINGEN. Du bleibst? Sei auf deiner Hut, die
Versuchung ist groß. Mein Pferd scheute, wie ich
zum Schloßtor herein wollte, mein guter Geist
stellte sich ihm entgegen, er kannte die Gefahren,
die mein hier warteten. - Doch ist's nicht recht, die
vielen Geschäfte, die ich dem Bischof unvollendet
liegen ließ, nicht wenigstens so zu ordnen, daß ein
Nachfolger da anfangen kann, wo ich's gelassen
habe. Das kann ich doch alles tun, unbeschadet
Berlichingens und unserer Verbindung. Denn halten
sollen sie mich hier nicht. - Wäre doch besser
gewesen, wenn ich nicht gekommen wäre. Aber ich
will fort - morgen oder übermorgen.
(Geht ab).
Im Spessart
(Götz. Selbitz. Georg).
SELBITZ. Ihr seht, es ist gegangen, wie ich gesagt
habe.
GÖTZ. Nein! nein! nein!
GEORG. Glaubt, ich berichte Euch mit der Wahrheit.
Ich tat, wie Ihr befahlt, nahm den Kittel des Bambergischen
und sein Zeichen, und damit ich doch
mein Essen und Trinken verdiente, geleitete ich
Reineckische Bauern hinauf nach Bamberg.
SELBITZ. In der Verkappung? Das hätte dir übel geraten
kennen.
GEORG. So denk ich auch hintendrein. Ein Reitersmann,
der das vorausdenkt, wird keine weiten
Sprünge machen. Ich kam nach Bamberg, und
gleich im Wirtshaus hörte und man redte viel von
einer Heirat mit der Witwe des von Walldorf.
GÖTZ. Gespräche.
GEORG. Ich sah ihn, wie er sie zur Tafel führte. Sie
ist schön, bei meinem Eid, sie ist schön. Wir bückten
uns alle, sie dankte uns allen, er nickte mit dem
Kopf, sah sehr vergnügt, sie gingen vorbei, und das
Volk murmelte: Ein schönes Paar!
GÖTZ. Das kann sein.
GEORG. Hört weiter! Da er des andern Tags in die
Messe ging, paßt ich meine Zeit ab. Er war allein
mit einem Knaben. Ich stand unten an der Treppe
und sagte leise zu ihm: Ein paar Worte von Eurem
Berlichingen! Er ward bestürzt; ich sahe das Geständnis
seines Lasters in seinem Gesicht, er hatte
kaum das Herz, mich anzusehen, mich, einen
schlechten Reitersjungen.
SELBITZ. Das macht, sein Gewissen war schlechter
als dein Stand.
GEORG. Du bist bambergisch? sagt er. Ich bring
einen Gruß vom Ritter Berlichingen, sagt ich, und
soll fragen - Komm morgen früh, sagt er, an mein
Zimmer, wir wollen weiter reden.
GÖTZ. Kamst du?
GEORG. Wohl kam ich, und mußt im Vorsaal stehn,
lang, lang. Und die seidnen Buben beguckten mich
von vorn und hinten. Ich dachte, guckt ihr - Endlich
führte man mich hinein, er schien böse, mir
war's einerlei. Ich trat zu ihm und legte meine
Kommission ab. Er tat feindlich böse, wie einer,
der kein Herz hat und's nit will merken lassen. Er
verwunderte sich, daß Ihr ihn durch einen Reitersjungen
zur Rede setzen ließt. Das verdroß mich.
Ich sagte, es gäbe nur zweierlei Leut, brave und
Schurken, und ich diente Götzen von Berlichingen.
Nun fing er an, schwätzte allerlei verkehrtes Zeug,
das darauf hinausging: Ihr hättet ihn übereilt, er sei
Euch keine Pflicht schuldig und wolle nichts mit
Euch zu tun haben.
GÖTZ. Hast du das aus seinem Munde?
GEORG. Das und noch mehr - Er drohte mir -
GÖTZ. Es ist genug! Der wäre nun auch verloren!
Treu und wo Glaube, du hast mich wieder betrogen.
Arme Marie! Wie werd ich dir's beibringen!
SELBITZ. Ich wollte lieber mein ander Bein dazu
verlieren, als so ein Hundsfott sein. (Ab).
Bamberg
(Adelheid. Weislingen).
ADELHEID. Die Zeit fängt mir an unerträglich lang
zu werden; reden mag ich nicht, und ich schäme
mich, mit Euch zu spielen. Langeweile, du bist
ärger als ein kaltes Fieber.
WEISLINGEN. Seid Ihr mich schon müde?
ADELHEID. Euch nicht sowohl als Euren Umgang.
Ich wollte, Ihr wärt, wo Ihr hin wolltet, und wir
hätten Euch nicht gehalten.
WEISLINGEN. Das ist Weibergunst! Erst brütet sie,
mit Mutterwärme, unsere liebsten Hoffnungen an;
dann, gleich einer unbeständigen Henne, verläßt sie
das Nest und übergibt ihre schon keimende
Nachkommenschaft dem Tode und der Verwesung.
ADELHEID. Scheltet die Weiber! Der unbesonnene
Spieler zerbeißt und zerstampft die Karten, die ihn
unschuldiger Weise verlieren machten. Aber laßt
mich Euch was von Mannsleuten erzählen. Was
seid denn ihr, um von Wankelmut zu sprechen? Ihr,
die ihr selten seid, was ihr sein wallt, niemals, was
ihr sein solltet. Könige im Festtagsornat, vom
Pöbel beneidet. Was gäb eine Schneidersfrau drum,
eine Schnur Perlen um ihren Hals zu haben, von
dem Saum eures Kleids, den eure Absätze verächtlich
zurückstoßen!
WEISLINGEN. Ihr seid bitter.
ADELHEID. Es ist die Antistrophe von Eurem Gesang.
Eh ich Euch kannte, Weislingen, ging mir's
wie der Schneidersfrau. Der Ruf, hundertzüngig,
ohne Metapher gesprochen, hatte Euch so zahnarztmäßig
herausgestrichen, daß ich mich überreden
ließ zu wünschen: Möchtest du doch diese
Quintessenz des männlichen Geschlechts, den Phönix
Weislingen zu Gesicht kriegen! Ich ward meines
Wunsches gewährt.
WEISLINGEN. Und der Phönix präsentierte sich als
ein ordinärer Haushahn.
ADELHEID. Nein, Weislingen, ich nahm Anteil an
Euch.
WEISLINGEN. Es schien so -
ADELHEID. Und war. Denn wirklich, Ihr übertraft
Euren Ruf. Die Menge schätzt nur den Widerschein
des Verdienstes. Wie mir's denn nun geht, daß ich
über die Leute nicht denken mag, denen ich wohlwill,
so lebten wir eine Zeitlang nebeneinander, es
fehlte mir was, und ich wußte nicht, was ich an
Euch vermißte. Endlich gingen mir die Augen auf.
Ich sah statt des aktiven Mannes, der die Geschäfte
eines Fürstentums belebte, der sich und seinen
Ruhm dabei nicht vergaß, der auf hundert großen
Unternehmungen, wie auf übereinander gewälzten
Bergen, zu den Wolken hinauf gestiegen war, den
sah ich auf einmal jammernd wie einen kranken
Poeten, melancholisch wie ein gesundes Mädchen,
und müßiger als einen alten Junggesellen. Anfangs
schrieb ich's Eurem Unfall zu, der Euch noch neu
auf dem Herzen lag, und entschuldigte Euch, so gut
ich konnte. Jetzt, da es von Tag zu Tage schlimmer
mit Euch zu werden scheint, müßt Ihr mir verzeihen,
wenn ich Euch meine Gunst entreiße. Ihr besitzt
sie ohne Recht, ich schenkte sie einem andern
auf lebenslang, der sie Euch nicht übertragen konnte.
WEISLINGEN. So laßt mich los!
ADELHEID. Nicht, bis alle Hoffnung verloren ist.
Die Einsamkeit ist in diesen Umständen gefährlich.
- Armer Mensch! Ihr seid so mißmutig, wie
einer, dem sein erstes Mädchen untreu wird, und
eben darum geb ich Euch nicht auf. Gebt mir die
Hand, verzeiht mir, was ich aus Liebe gesagt habe.
WEISLINGEN. Könntest du mich lieben, könntest du
meiner heißen Leidenschaft einen Tropfen Linderung
gewähren! Adelheid deine Vorwürfe sind
höchst ungerecht. Könntest du den hundertsten Teil
ahnden von dem, was die Zeit her in mir arbeitet,
du würdest mich nicht mit Gefälligkeit, Gleichgültigkeit
und Verachtung so unbarmherzig hin und
her zerrissen haben - Du lächelst! - Nach dem
übereilten Schritt wieder mit mir selbst einig zu
werden, kostete mehr als einen Tag. Wider den
Menschen zu arbeiten, dessen Andenken so lebhaft
neu in Liebe bei mir ist.
ADELHEID. Wunderlicher Mann, der du den lieben
kannst, den du beneidest! Das ist, als wenn ich
meinem Feinde Proviant zuführte.
WEISLINGEN. Ich fühl's wohl, es gilt hier kein Säumen.
Er ist berichtet, daß ich wieder Weislingen
bin, und er wird sich seines Vorteils über uns ersehen.
Auch, Adelheid, sind wir nicht so träg, als du
meinst. Unsere Reiter sind verstärkt und wachsam,
unsere Unterhandlungen gehen fort, und der
Reichstag zu Augsburg soll hoffentlich unsere Projekte
zur Reife bringen.
ADELHEID. Ihr geht hin?
WEISLINGEN. Wenn ich eine Hoffnung mitnehmen
könnte!
(Er küßt ihre Hand).
ADELHEID. O ihr Ungläubigen! Immer Zeichen und
Wunder! Geh, Weislingen, und vollende das Werk.
Der Vorteil des Bischofs, der deinige, der meinige,
sie sind so verwebt, daß, wäre es auch nur der Politik
wegen -
WEISLINGEN. Du kannst scherzen.
ADELHEID. Ich scherze nicht. Meine Güter hat der
stolze Herzog inne, die deinigen wird Götz nicht
lange ungeneckt lassen; und wenn wir nicht zusammenhalten
wie unsere Feinde, und den Kaiser auf
unsere Seite lenken, sind wir verloren.
WEISLINGEN. Mir ist's nicht bange. Der größte Teil
der Fürsten ist unserer Gesinnung. Der Kaiser verlangt
Hülfe; gegen die Türken, und dafür ist's billig,
daß er uns wieder beisteht. Welche Wollust
wird mir's sein, deine Güter von übermütigen Feinden
zu befreien, die unruhigen Köpfe in Schwaben
aufs Kissen zu bringen, die Ruhe des Bistums,
unser aller herzustellen. Und dann -?
ADELHEID. Ein Tag bringt den andern, und beim
Schicksal steht das Zukünftige.
WEISLINGEN. Aber wir müssen wollen.
ADELHEID. Wir wollen ja.
WEISLINGEN. Gewiß?
ADELHEID. Nun ja. Geht nur.
WEISLINGEN. Zauberin!
Herberge
(Bauernhochzeit. Musik und Tanz draußen.
Der Brautvater, Götz, Selbitz am Tische. Bräutigam
tritt zu ihnen).
GÖTZ. Das Gescheitste war, daß ihr euren Zwist so
glücklich und fröhlich durch eine Heirat endigt.
BRAUTVATER. Besser als ich mir's hätte träumen
lassen. In Ruh und Fried mit meinem Nachbar, und
eine Tochter wohl versorgt dazu!
BRÄUTIGAM. Und ich im Besitz des strittigen
Stücks, und drüber den hübschten Backfisch im
ganzen Dorf. Wollte Gott, Ihr hättet Euch eher
dreingeben!
SELBITZ. Wie lange habt ihr prozessiert?
BRAUTVATER. An die acht Jahre. Ich wollte lieber
noch ein- mal so lang das Frieren haben, als von
vorn anfangen. Das ist ein Gezerre, Ihr glaubt's
nicht, bis man den Perucken ein Urteil vom Herzen
reißt; und was hat man darnach? Der Teufel hol
den Assessor Sapupi! 's is ein verfluchter schwarzer
Italiener.
BRÄUTIGAM. Ja, das ist ein toller Kerl. Zweimal
war ich dort.
BRAUTVATER. Und ich dreimal. Und seht, ihr
Herrn: Kriegen wir ein Urteil endlich, wo ich so
viel Recht hab als er, und er so viel als ich, und wir
eben stunden wie die Maulaffen, bis mir unser Herr
Gott eingab, ihm meine Tochter zu geben und das
Zeug dazu.
GÖTZ trinkt. Gut Vernehmen künftig.
BRAUTVATER. Geb's Gott! Geh aber, wie's will,
prozessieren tu ich mein Tag nit mehr. Was das ein
Geldspiel kost! Jeden Reverenz, den Euch ein Prokurator
macht, müßt Ihr bezahlen.
SELBITZ. Sind ja jährlich Kaiserliche Visitationen
da.
BRAUTVATER. Hab nichts davon gespürt. Ist mir
mancher schöne Taler nebenausgegangen. Das unerhörte
Blechen!
GÖTZ. Wie meint Ihr?
BRAUTVATER. Ach, da macht alles hohle Pfötchen.
Der Assessor allein, Gott verzeih's ihm, hat mir
achtzehn Gold Gulden abgenommen.
BRÄUTIGAM. Wer?
BRAUTVATER. Wer anders als der Sapupi!
GÖTZ. Das ist schändlich.
BRAUTVATER. Wohl, ich mußt ihm zwanzig erlegen.
Und da ich sie ihm hingezahlt hatte, in seinem
Gartenhaus, das prächtig ist, im großen Saal, wollt
mir vor Wehmut fast das Herz brechen. Denn seht,
eines Haus und Hof steht gut, aber wo soll bar
Geld herkommen? Ich stand da, Gott weiß, wie
mir's war. Ich hatte keinen roten Heller Reisegeld
im Sack. Endlich nahm ich mir's Herz und stellt's
ihm vor. Nun er sah, daß mir's Wasser an die Seele
ging, da warf er mir zwei davon zurück, und
schickt mich fort.
BRÄUTIGAM. Es ist nicht möglich! Der Sapupi?
BRAUTVATER. Wie stellst du dich! Freilich! Kein
andrer!
BRÄUTIGAM. Den soll der Teufel holen, er hat mir
auch funfzehn Goldgülden abgenommen.
BRAUTVATER. Verflucht!
SELBITZ. Götz! Wir sind Räuber!
BRAUTVATER. Drum fiel das Urteil so scheel aus.
Du Hund!
GÖTZ. Das müßt ihr nicht ungerügt lassen.
BRAUTVATER. Was sollen wir tun?
GÖTZ. Macht euch auf nach Speyer, es ist eben Visitationszeit,
zeigt's an, sie müssen's untersuchen und
euch zu dem Eurigen helfen.
BRÄUTIGAM. Denkt Ihr, wir treiben's durch?
GÖTZ. Wenn ich ihm über die Ohren dürfte, wallt
ich's euch versprechen.
SELBITZ. Die Summe ist wohl einen Versuch wert.
GÖTZ. Bin ich wohl eher um des vierten Teils willen
ausgeritten.
BRAUTVATER. Wie meinst du?
BRÄUTIGAM. Wir wollen, geh's, wie's geh.
(Georg kommt).
GEORG. Die Nürnberger sind im Anzug.
GÖTZ. Wo?
GEORG. Wenn wir ganz sachte reiten, packen wir sie
zwischen Beerheim und Mühlbach im Wald.
SELBITZ. Trefflich!
GÖTZ. Kommt, Kinder! Gott grüß euch! Helf uns
allen zum Unsrigen!
BAUER. Großen Dank! Ihr wollt nicht zum Nacht-
Ims bleiben?
GÖTZ: Können nicht. Adies.
Personen und Inhalt
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