> Gedichte und Zitate für alle: Briefe Goethes an A. W. Schlegel- Briefe Goethes 11

2019-12-05

Briefe Goethes an A. W. Schlegel- Briefe Goethes 11




Indem ich das Buch über die Religion mit Dank wieder zurück schicke, lege ich auch den Lukrez wieder bey wenn Sie für dieses Werk etwas thun können was es auch sey, so werden Sie mir eine Gefälligkeit erzeigen sowohl ich als der Verfasser würden es dankbar erkennen wenn Sie auch nur im allgemeinen einige Bemerkungen machen wollten. Ich wünsche recht wohl zu leben und hoffe Sie bald wieder zu sehen.

Jena am 14 Octobr 1799.

Goethe

Mit den freundlichsten Wünschen zum neuen Jahre sende ich das fünfte Propyläenstück, dem ich Ihren und der Ihrigen Antheil wünsche.

Von den alten französischen Romanen habe ich nichts im Original auftreiben können, indessen ist mir ein betagter deutscher Foliant in die Hände gefallen, der den Titel des Buchs der Liebe führt und in welchem sich die Geschichte des Tristan und der Isolde befindet. Zwar weiß ich nicht, ob es eine Uebersetzung oder Umarbeitung ist, doch wenn Sie das Buch überhaupt noch nicht gesehen haben, so wird es interessant seyn es durchzulaufen.

Ich habe mich bisher möglichst fleißig gehalten und besonders an dem allgemeinen Schema der Farbenlehre fortgearbeitet, wobey mich Herrn Professor Schellings Neigung zu meiner Arbeit nicht wenig gefördert hat.

Vielleicht schicke ich bald eine Abschrift meiner Elegieen zu nochmaliger gefälliger Durchsicht.

Sagen Sie mir doch auch was Sie und ihre Nächsten in dieser Zeit vorgenommen haben.

Leben Sie recht wohl und gedenken mein.

Weimar am 1 Januar 1800.

Goethe

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