Entwurf einer Farbenlehre
Der Durchlauchtigsten Herzogin und Frauen
LUISEN
Regierenden Herzogin
von Sachsen-Weimar und Eisenach
Durchlauchtigste Herzogin, gnädigste Frau
Wäre der Inhalt des gegenwärtigen Werkes auch nicht durchaus geeignet Euer Durchlaucht vorgelegt zu werden, könnte die Behandlung des Gegebenen bei schärferer Prüfung kaum genug tun, so gehören doch diese Bände Euer Durchlaucht ganz eigentlich an und sind seit ihrer früheren Entstehung Höchstdenenselben gewidmet geblieben.
Denn hätten Euer Durchlaucht nicht die Gnade gehabt, über die Farbenlehre sowie über verwandte Naturerscheinungen einem mündlichen Vortrag Ihre Aufmerksamkeit zu schenken, so hätte ich mich wohl schwerlich imstande gefunden, mir selbst manches klar zu machen, manches auseinander Liegende zusammenzufassen und meine Arbeit, wo nicht zu vollenden, doch wenigstens abzuschließen.
Wenn es bei einem mündlichen Vortrage möglich wird, die Phänomene sogleich vor Augen zu bringen, manches in verschiedenen Rücksichten wiederkehrend darzustellen, so ist dies freilich ein großer Vorteil welchen das geschriebene, das gedruckte Blatt vermißt. Möge jedoch dasjenige, was auf dem Papier mitgeteilt werden konnte, Höchstdieselben zu einigem Wohlgefallen an jene Stunden erinnern, die mir unvergeßlich bleiben, so wie mir ununterbrochen alles das mannigfaltige Gute vorschwebt, das ich seit längerer Zeit und in den bedeutendsten Augenblicken meines Lebens mit und vor vielen andern Euer Durchlaucht verdanke.
Mit innigster Verehrung mich unterzeichnend Euer Durchlaucht untertänigster
Weimar, den 30. Januar 1808
J. W. v. Goethe
Vorwort
Einleitung
1. Abteilung. Physiologische Farben
1. Licht und Finsternis zum Auge
2. Schwarze und weiße Bilder zum Auge
3. Graue Flächen und Bilder
4. Blendendes farbloses Bild
5. Farbige Bilder
6. Farbige Schatten
7. Schwachwirkende Lichter
8. Subjektive Höfe
Pathologische Farben: Anhang
2. Abteilung. Physische Farben
9. Dioptrische Farben
10. Dioptrische Farben der ersten Klasse
11. Dioptrische Farben der zweiten Klasse, Refraktion
12. Refraktion ohne Farbenerscheinung
13. Bedingungen der Farbenerscheinung
14. Bedingungen unter welchen die Farbenerscheinung zunimmt
15. Ableitung der angezeigten Phänomene
16. Abnahme der farbigen Erscheinung
17. Graue Bilder durch Brechung verrückt
18. Farbige Bilder durch Brechung verrückt
19. Achromasie und Hyperchromasie
20. Vorzüge der subjektiven Versuche. Übergang zu den objektiven
21. Refraktion ohne Farbenerscheinung
22. Bedingungen der Farbenerscheinung
23. Bedingungen des Zunehmens der Erscheinung
24. Ableitung der angezeigten Phänomene
25. Abnahme der farbigen Erscheinung
26. Graue Bilder
27. Farbige Bilder
28. Achromasie und Hyperchromasie
29. Verbindung objektiver und subjektiver Versuche
30. Übergang
31. Katoptrische Farben
32. Paroptische Farben
33. Epoptische Farben
3. Abteilung. Chemische Farben
34. Chemischer Gegensatz
35. Ableitung des Weißen
36. Ableitung des Schwarzen
37. Erregung der Farbe
38. Steigerung
39. Kulmination
40. Balancieren
41. Durchwandern des Kreises
42. Umkehrung
43. Fixation
44. Mischung, reale
45. Mischung, scheinbare
46. Mitteilung, wirkliche
47. Mitteilung, scheinbare
48. Entziehung
49. Nomenklatur
50. Mineralien
51. Pflanzen
52. Würmer, Insekten, Fische
53. Vögel
54. Säugetiere und Menschen
55. Physische und chemische Wirkungen farbiger Beleuchtung
56. Chemische Wirkung bei der dioptrischen Achromasie
4. Abteilung. Allgemeine Ansichten nach Innen
Wie leicht die Farbe entsteht
Wie energisch die Farbe sei
Wie entschieden die Farbe sei
Mischung der beiden Seiten
Steigerung ins Rote
Verbindung der gesteigerten Enden
Vollständigkeit der mannigfaltigen Erscheinung
Übereinstimmung der vollständigen Erscheinung
Wie leicht die Farbe von einer Seite auf die andre zu wenden
Wie leicht die Farbe verschwindet
Wie fest die Farbe bleibt
5. Abteilung. Nachbarliche Verhältnisse
Verhältnis zur Philosophie
Verhältnis zur Mathematik
Verhältnis zur Technik des Färbers
Verhältnis zur Physiologie und Pathologie
Verhältnis zur Naturgeschichte
Verhältnis zur allgemeinen Physik
Verhältnis zur Tonlehre
Schlußbetrachtung über Sprache und Terminologie
6. Abteilung. Sinnlich-sittliche Wirkung der Farbe
Gelb
Rotgelb
Gelbrot
Blau
Rotblau
Blaurot
Rot
Grün
Totalität und Harmonie
Charakteristische Zusammenstellungen
Gelb und Blau
Gelb und Purpur
Blau und Purpur
Gelbrot und Blaurot
Charakterlose Zusammenstellungen
Bezug der Zusammenstellungen zu Hell und Dunkel
Historische Betrachtungen
Ästhetische Wirkung
Helldunkel
Streben zur Farbe
Haltung
Kolorit
Kolorit des Orts
Kolorit der Gegenstände
Charakteristisches Kolorit
Harmonisches Kolorit
Echter Ton
Falscher Ton
Schwaches Kolorit
Das Bunte
Furcht vor dem Theoretischen
Letzter Zweck
Gründe
Pigmente
Allegorischer, symbolischer, mystischer Gebrauch der Farbe
Zugabe
Schlußwort
Gesamtübersicht der Farbenlehre
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