Des Klausners Abendlied
Wann meine Grillen schwirren,
Bei Nacht, am späterwärmten Herd,
Dann sitz' ich mit vergnügtem Sinn
Vertraulich zu der Flamme hin.
So frey und unbeschwert.
Ein trautes, stilles Stündchen
Bleibt man noch gern am Feuer wach,
Man schürt, wann sich die Lohe senkt,
Die Funken auf und sitzt und denkt;
Nun abermahl ein Tag!
Was Liebes oder Leides
Sein Lauf für uns dahergebracht,
Es geht noch einmal durch den Sinn;
Allein das Böse wirft man hin.
Es störe nicht die Nacht!
Zu einem frohen Traume
Bereitet man gemach sich zu.
Und wenn ein angenehmes Bild
Mit sanfter Lust die Seele füllt
Er gibt man sich der Ruh.
O wie ich mir gefalle
In meiner stillen Ländlichkeit!
Was in dem Schwarm der lauten Welt
Das irre Herz gefesselt hält,
Ich hab' es nie bereut.
Zirpt immer, liebe Heimchen,
In meiner Klause, eng und klein!
Ich duld' euch gern: ihr stört mich nicht,
Wann euer Lied das Schweigen bricht,
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen