Handschriftlich. Vor 1817
Kann im geologischen Falle künftig eben soviel heißen als im animalischen. Wir sehen einen Liquor, der uns völlig homogen zu sein scheint: die Milch. Ein geringer Umstand macht sie entschieden gerinnen und offenbart in ihr zwar verwandte, aber verschiedene, sich voneinander ablösende, aber doch innerhalb einander vorhandene Teile.
Augenblicke des Werdens dieser Art finden wir in dem Mineralreich, mehr als gewöhnlich gedacht wird, und ich werde künftighin den Ausdruck Geronnenes da brauchen, wo man bisher totes Liegendes, Konglomerat, Breccien, Trümmergestein und sonst gesagt hat.
Beispiele
Ein höchst merkwürdiger Fall: der rote Grund oder das Enthaltende karneolartig. Die grauen enthaltenen, wie Bohnen darin verteilten Körper hornsteinartig. Beides voneinander gesondert und doch wieder übergehend, in beiden eingesprengt Feldspatkristalle und Hornblendepunkte.
Das Gerinnen
Handschriftlich. 18. September 1817
Den Begriff des uranfänglichen Gerinnens faßt man am leichtesten, wenn man sich an Exemplare von Marmoren hält. Doch gehört Glück dazu, dieselben zu versammlen und solche aus unzähligen Musterstücken auszulesen. Hier findet man ein Gerinnen, da schwarzer und weißer Marmor im Entstehen sich sonderte, und innerhalb eines durch weiße Seen und Ströme gebildeten Zusammenhangs schwarze Inseln schwimmen. Derselbe Fall in grauem und weißem. Einzelne sehr instruktive Exemplare müssen mit Augen geschaut werden. Die vorliegenden sind aus Polen, von Dembrinsk.
Durchaus muß man bemerken, daß alles im Kalk (wir meinen hier den Marmor) willkürlicher, freier, unentschiedener geschieht. Manchmal zwar, wie bei dem Waldecker Marmor, haben sich von der schwarzen Grundmasse weiße Gänge getrennt, und wenn man schon weiß, wie die Natur verfährt, wenn Gang auf Gang, Kluft auf Gang trifft, so erkennt man auch hier das Gesetzliche, und es ist nicht wohl ein Ausdruck in dieser Lehre, wozu man nicht, wenn man große Tafeln vor sich hat, ein Beispiel finden könnte.
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