Um die Gestalt dieses Knochens allgemein genug zu beschreiben, ist es nötig, von der gewöhnlichen Einteilung
abzugehen; man wird denselben am besten übersehen und
vergleichen können, wenn man denjenigen Teil der Alveolen, worauf sowohl die Backenzähne als der Eckzahn
befindlich sind, den Körper nennet, und alsdann zwei Wände, eine, welche das Gesicht, die andere, welche den Gaumen bildet, annimmt. Beide stoßen unten in einem
rechten Winkel zusammen, bilden die Alveolen; und da, wo sie zusammentreffen, entsteht, was ich den Körper zu nennen wünschte. Die innern Seiten dieser beiden Wände
machen entweder unmittelbar die innern Wände der Nase
aus, oder werden in der Gegend der mittlem Schneidezähne auswärts gedehnt, wo aldann noch eine dritte kleine Wand, von der Gegend des Eckzahns her, hinzutritt und
den vordem Teil des antrum Highmori mit bilden hilft, welches übrigens von den untern Muscheln in diesem
Falle zugeschlossen wird.
III. Os zygomaticum
Es setzt sich dieser Knochen jederzeit an den obern Saum
der Gesichtsfläche der obem Kinnlade, nach hinten zu, an; seine äußere Fläche bildet einen mehr oder weniger
hervorstehenden Teil der Wange; eine andere Fläche,
welche mit dieser einen Winkel macht, bildet einen Teil der Augenhöhle. Der Rand, wo beide Flächen zusammenstoßen, bildet jederzeit einen Teil des Augenrandes unter dem äußern Winkel des Auges. Ebenso beständig ist der
Fortsatz des Knochens, welcher sich nach dem Schlafknochen verlängert. Es verbindet sich durch diesen Fortsatz das Jochbein jederzeit mit dem Schlafbein, und ist diese Verbindung eine der beständigen in dem tierischen Schädelbau. Es ist bei derselbigen zu bemerken: daß die Fortsätze beider gedachter Knochen sich bei manchen
Tieren durch ein Zwischenbein zu verbinden scheinen. Es ist dieses ganz deutlich bei dem Eichhorn und bei der Wiesel, bei welchen Tieren sich der Wangenknochen mit
dem Stirnbein nicht verbindet.
Die Verbindung des Wangenbeins mit dem Stirnknochen
ist sehr vielen Veränderungen ausgesetzt. Entweder sie verbinden sich, wie eben gesagt, gar nicht miteinander. Nur hier gibt es Fälle: nicht eine Spur eines Processus
frontalis am osse zygomatico; keine Spur eines Wangenfortsatzes an den Stirnknochen. Manchmal sind beide
Fortsätze gegenwärtig, aber sie reichen nicht aneinander und sind nur durch Ligamenta verbunden, wie bei dem
Katzen- und Hundegeschlecht. Manchmal verbinden sie sich wirklich durch eine wahre Sutur, haben aber wenig
Breite und lassen die Augenhöhle nach hinterwärts offen, wie bei den schafartigen Tieren.
Endlich verbreiten sich diese Eortsätze dergestalt, daß sie
an das Keilbein anstoßen, sich mit demselbigen verbinden
und durch diese Verbindung die Augenhöhle schließen. Durch diese Verbindung entstehen die sonderbaren oder
zweifelhaften Fälle, welche allein bei Affenschädeln vorkommen können: daß sich der Processus sphenofrontalis des Wangenbeins mit dem Schuppenteil des Schlafbeins oder
mit dem unteren Winkel der Scheitelbeine verbindet, oder
zu verbinden scheinet. Zugleich ist noch ein Fall zu bemerken: daß bei Pferdeschädeln der Wangenfortsatz des Stirnknochens mit dem Wangenfortsatze des Schlafbeins und nicht mit dem Stirnfortsatze des Wangenbeins [sich] zu verbinden scheint. Es läßt sich aber dieses aus jener
Bemerkung erklären, welche wir eben gemacht: daß noch
ein kleiner Zwischenknochen zwischen den Fortsätzen des Wangen- und des Schlafbeins [sich] befinde. Dieser gibt wahrscheinlich den Stirnfortsatz des Wangenbeines her. Verwächst derselbe nun mit dem Schlafbein, ohne mit
dem Wangenbein zu verwachsen, so scheint alsdann der Wangenfortsatz des Stirnbeins sich mit dem Wangenfortsatze des Schlafbeins zu verbinden.
Mit dem, was bei dem menschlichen Schädel das Tränenbein genannt wird, steht das Wangenbein in keiner Verbindung. Desto genauer aber bei den Tieren, wie wir
sogleich vernehmen werden.
Tagebücher und Jahreshefte
Testamente, Reden, Persönlichkeiten
Keine Kommentare:
Kommentar veröffentlichen