> Gedichte und Zitate für alle: Johann Wolfgang von Goethe: W. den 15. Mai 1831 Ergänzung des Testaments vom 6. Januar 1831. (5)

2020-06-15

Johann Wolfgang von Goethe: W. den 15. Mai 1831 Ergänzung des Testaments vom 6. Januar 1831. (5)





Zu nächster Ausgabe eines Nachtrags zu meinen Werken liegen bereit oder werden redigirt, ajustirt zu diesem Zwecke:

Neuere Gedichte.
Faust, zweiter Theil
Abschluß des 1. Acts.
Zweiter Act, einschließlich der klassischen Walpurgisnacht.
Helena, bildet den 3. Act
Der 4. Act ist erfunden und schematisirt und erwartet
eine glückliche Ausführung.
Am 5. Act fehlt etwa der Anfang, der Schluß des Ganzen
aber ist vollendet.
Gottfried von Berlichingen, erstes Manuscript.
Götz von Berlichingen, für die Bühne bearbeitet.
Aus meinem Leben. 4. Bd.
Schweizerreise von 1797.
Kleine ältere Schriften.
Kleine neuere Schriften.
Einzelnes mit eingeschlossen.

Wegen der Natiurwissenschaftlichen Schriften ist der Vorschlag, solche in fünf Bände zu vertheilen, wie gegenüber steht.

1. Band.
Die Farbenlehre. Theoretischer Theil.
2. Band.
Die Farbenlehre. Historischer Theil.
3. Band.
Morphologie, alles auf die Pflanzen- und Knochenlehre Bezügliche enthaltend.
4. und 5. Band.
Mineralogie, Meteorologie, Natur im Allgemeinen, Einzelnes und überhaupt alles, was sich von Papieren fände, die in die drei ersten Bände nicht eingehen.

Herr Dr. Eckermann hat mir seit verschiedenen Jahren bei Bearbeitung vorstehender Werke treulich beigestanden; inwiefern sie als abgeschlossen oder unvollendet anzusehen sind, davon wird er jederzeit die beste Auskunft geben können. Ich ernenne ihn deßhalb zum Herausgeber vorgemeldeter Werke.

Die Verhandlung mit einem Verleger, die Ermittelung des dafür zu erlangenden Honorars und was sich hierbei anschließt, werden sich die Herrn Vormünder meiner Enkel, die hohe Obervormundschaftliche Behörde, besonders der gefällige executor testamenti, Herr Geh. Rath von Müller, mit welchem die Angelegenheit ausführlicher besprochen, zum Geschäft machen. Dr. Eckermann dagegen wird die Vertheilung gedachter Schriften in Bände, die Folge derselben,
worüber wir schon Unterredung gepflogen, besorgen und auf Erfordern ein gereinigtes Manuscript überliefern. Die gedachten Manuscripte sind von meinen übrigenPapieren durchaus abgesondert, in einem verschlossenen Kasten verwahrt, wozu Dr. Eckermann den Schlüssel hat und nach Befund und Nothwendigkeit seine Redaction fortsetzen, auch die jedesmaligen Lieferungen oben genannten Personen aushändigen wird. Für diese Bemühung erhält er fünf Procent von dem Erlös gedachter Werke, und zwar nach jeder terminlichen Zahlung, wie sie von dem Verleger geleistet wird. Daß wir über Vorstehendes übereingekommen bezeugen wir durch unsers Namens Unterschrift.

Weimar

d. 15.Mai 1831

JWvGoethe
Dr. Eckermann

Heute ward der Schlüssel des Kästchens No. 1 an Dr.Eckermann übergeben.
Weimar d, 10. Juni 1831

JWvGoethe
Dr. Eckermann

Gespräche Eckermann

 

Goethe in vertraulichen Briefen seiner Zeitgenossen-

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