An Tischbein
Erst ein Deutscher,
dann ein Schweizer,
Dann ein Berg und
Taldurchkreuzer,
Römer, dann
Napolitaner,
Philosoph und doch
kein Aner,
Dichter, fruchtbar
aller Orten
Bald mit Zeichen,
bald mit Worten,
Immer bleibest du
derselbe
Von der Tiber bis
zur Elbe!
Glück und Heil! so
wie du strebest,
Leben! so wie du
belebest,
So genieße! laß
genießen!
Bis die Nymphen dich
begrüßen,
Die sich in der Ilme
baden
Und aufs
freundlichste dich laden.
An denselben
Alles, was du denkst
und sinnest,
Was du der Natur und
Kunst
Mit Empfindung
abgewinnest,
Druckst du aus durch
Musengunst.
Farbe her! Dein
Meisterwille
Schafft ein
sichtliches Gedicht;
Doch, bescheiden in
der Fülle,
Du verschmähst die
Worte nicht.
An denselben
Für das Gute, für
das Schöne,
Das du uns so
reichlich sendest,
Möge jegliche
Kamöne
Freude spenden, wie
du spendest!
Möge dir im
nord'schen Trüben
Aller Guten, aller
Lieben
Reine Neigung so
bereiten,
Überall dich zu
begleiten
Mit des Umgangs
trauter Wonne,
Wie im heitern Land
der Sonne!
An denselben
Statt den Menschen
in den Tieren
Zu verlieren,
Findest du ihn klar
darin
Und belebst, als
wahrer Dichter,
Schaf und säuisches
Gelichter
Mit Gesinnung wie
mit Sinn.
Auch der Esel kommt
zu Ehren
Und yaht uns weise
Lehren.
Das, was Buffon nur
begonnen,
Kommt durch
Tischbein an die Sonnen.
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