In der 2. Hälfte des 14. Jahrhunderts verbreitet sich von Italien kommend eine
Nürnberg Hans-Sachs-Haus |
humanitas-Menschlichkeit) Möglich war dies weil das mittelalterliche Weltbild zu verschwinden begann und die gesellschaftliche und kulturelle Entwicklung sich von der ritterlichen Gesellschaft hin zur bürgerlichen Gesellschaft entwickelte. Erste Humanisten waren italienische Bürger wie etwa der Dichter Francesco Petrarca. Die Ideen des Humanismus, also das Streben nach Menschlichkeit, wurde zuerst von Gelehrten gefördert und verbreitet. Sie hatten die sprachliche Voraussetzungen die nötig war die neue Geisteshaltung zu verstehen. Die Suche und Verwirklichung von humanistischen Ideen führte zur Beschäftigung mit der Antike in der man glaubte die angestrebten Ideale verwirklicht zu finden. (frz. Renaissance-Wiedergeburt) Einige Gelehrte und Künstler überschritten die Anschauungen des mittelalterliche Christentum, weil sie glaubten, das wahre Menschlichkeit nur außerhalb des kirchlichen Dogmas zu finden war. Die Begeisterung für Antike führte dazu das in den Städten zahlreiche Lateinschulen gegründet wurden und das künstlerische Schrifttum in lateinischer Sprache verfasst wurde.
Die Renaissance kann als künstlerische Folgeerscheinung des Humanismus betrachtet werden und findet ihren Niederschlag insbesondere in der Malerei (Leonardo da Vinci-"Das letzte Abendmahl", Michelangelo- "Das jüngste Gericht"-Sixtinische Kapelle) und der Architektur. Die Architektur lehnt sich stark an die Vorbilder der Antike an. Säulen, Pfeiler und Kuppelbauten können ihren Ursprung aus der Antike nicht leugnen.
Im Jahr 1522 erschien das "Neue Testament" in deutscher Sprache. Der große Reformator Martin Luther hatte die Bibel erstmalig aus der lateinischen Sprache ins deutsche übersetzt. (1534 Übersetzung d. gesamten Bibel) Dies war ein wichtiger Beitrag zur Verbreitung der neuhochdeutschen Schriftsprache. Schon vor Luther hatte man begonnen amtliche Schriftstücke statt in Lateinisch in Deutsch zu verfassen und der gerade neu erfundene Buchdruck sorgte für eine entsprechend schnelle Verbreitung.
Gewandhaus in Braunschweig (1690) |
Von der Reformation befeuert wurde Deutschland von einer wahren Flut religiöse Streitschriften überflutet in denen sich Reformatoren und ihre Gegner heftige Gefechte lieferten. Als ein Beispiel sei an dieser Stelle Ulrich von Hutten genannt der ein treuer Anhänger Luthers war. Seine Schriften verfasste er anfangs in lateinisch und ging später dazu über in deutsch zu schreiben.
Literarisch erlebte in dieser Zeit das Kirchenlied einen großen Aufschwung. Schon Luther hatte 3 eigene Liedersammlungen publiziert und katholische sowie auch protestantische Autoren sammelten alte Lieder oder gaben eigene Werke heraus.
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Prunkgeräte Renaissance |
Als Begründer des deutschen Romans ("Rollwagenbüchlein") gilt Jörg Wickram (gest. 1562) . Wickram hinterließ außerdem zahlreiche Dramen und war außerdem ein sehr produktiver Übersetzer.
Volksbücher erfüllten die Aufgabe das ständig wachsende Lesebedürfnis zu befriedigen. Bekannte Bücher die Genres sind das "Lalebuch" (1597), die Schildbürger oder die "Historia von Doktor Fausten, dem weitbeschreyten Zauberer und Schwarzkünstler". ( Frankfurt 1587) Vom letzteren Werk erschien schon bald eine Ausgabe in Versen und der Engländer Marlowe schrieb ein Drama, das später ein Vorbild für ein deutsches Puppenspiel wurde und das Goethe als Kind gesehen hat.
Gekennzeichnet wird diese vorbarocke Zeit durch die Auseinandersetzung zwischen Reformatoren und ihrer Gegner. Die religiösen als auch die weltlichen Schriften wurden in lateinischer, und zunehmend auch in deutscher Sprache verfasst. Erst im Barock setzt sich die deutsche Sprache endgültig durch was zu den herausragenden Leistungen barocker Autoren gezählt werden kann.
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Quellenverzeichnis
Haller, Rudolf: Geschichte der deutschen Lyrik vom Ausgang des Mittelalters bis zu Goethes Tod-A. Francke AG Verlag 1967
Lechner`s Literaturgeschichte des deutschen Sprachraumes Lechner Verlag 1995 ISBN 3-85049-666-x
Bilder: Zeno org
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